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NAGEL-Redaktion – Studie zur beruflichen Situation der jungen Generation 2010: Je jünger, desto prekärer

Der Aufschwung geht an den jungen Menschen vorbei. Gerade sie sind von prekären Arbeitsverhältnissen wie Praktika, Leiharbeit und befristete Jobs besonders betroffen. Das belegt eine Studie von TNS Infratest. Die IG Metall hatte das Institut beauftragt zu erforschen, welche Entwicklungen die berufliche Situation der jungen Generation bestimmen. Wir informieren über die prägnantesten Ergebnisse und Botschaften. Im Fokus der TNS Infratest-Studie steht die Generation der 14- bis 34-Jährigen sowie deren Stimmung und Zukunftserwartung. Das Institut untersuchte, welche Einstellungen, Ängste und Erwartungen aktuell junge Menschen insbesondere zur beruflichen Situation und Perspektive prägen und – wie sich diese gegenüber der Vorläuferstudie aus 2009 verändert haben.

Junge werden abgehängt

Infratest führte die repräsentative Befragung im September 2010 durch, deren Ergebnisse Detlef Wetzel am 18. Oktober 2010 in Frankfurt vorstellte. „Im wirtschaftlichen Aufschwung werden die Jungen abgehängt und im Erwerbsleben an den Rand gedrängt. Der Aufschwung geht an der jungen Generation vorbei“, attestierte der Zweite Vorsitzende der IG Metall.

Die Prekarisierung der jungen Generation steige auf hohem Niveau auch nach der Krise weiter an und werde zu einer entscheidenden strukturellen Erfahrung, kritisierte der Gewerkschafter. Dies zeige sich insbesondere am hohen Anteil befristeter Stellen. Mehr als ein Viertel der befragten jungen Erwerbstätigen gab an, im bisherigen Berufsleben nur befristet beschäftigt gewesen zu sein. Ein Fünftel der Beschäftigten unter 35 arbeitet in Teilzeit, obwohl bei der Mehrheit der Wunsch nach einer Vollzeitstelle bestehe. Auch der häufig in Aussicht gestellte „Klebeeffekt“, wonach Leiharbeit zur Übernahme führe, bleibt eine Ausnahme und hat sich gegenüber dem Vorjahr noch verschlechtert. 

Topthema der IG Metall

Angesichts der Debatte um Fachkräftemangel und Zuwanderung kritisierte Wetzel, dass Fachkräftepotenziale durch Aus- und Weiterbildung nicht hinreichend genutzt würden. Politik, die die Entfaltungsmöglichkeiten und Perspektiven der jungen Generation derart stiefmütterlich behandle, gefährde die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft und führe in eine zweite Bildungskatastrophe, sagte Wetzel. Deshalb mache die IG Metall die Lebens- und Arbeitsbedingungen der jungen Beschäftigten auf betrieblicher und gesellschaftlicher Ebene zum Topthema. „Es ist Aufgabe der Politiker und Unternehmer, die Zukunftschancen der Jungen zu verbessern. Wir werden als IG Metall bessere Zukunftschancen nicht nur einfordern, sondern unsere betrieblichen und tarifpolitischen Gestaltungsmöglichkeiten weiter nutzen“, betonte Wetzel.

Die prägnantesten Ergebnisse und Kernbotschaften

• Prekäre Arbeit nimmt bei den jungen Beschäftigten überproportional zu.
• Mehr als ein Viertel der unter 35-Jährigen war bisher ausschließlich befristet beschäftigt.
• Junge Menschen haben kaum Chancen, aus der Leiharbeit herauszukommen.
• Je besser der Schulabschluss, desto größer die Zufriedenheit.

Prekäre Arbeit nimmt bei den jungen Beschäftigten überproportional zu

Praktika, Leiharbeit, befristete Beschäftigung – die Studie belegt: Prekäre Arbeitsverhältnisse betreffen junge Menschen überproportional. Mehr als die Hälfte aller Erwerbstätigen bis 24 Jahre sind befristet oder in Leiharbeit beschäftigt oder gehen einer ABM/SAM-Maßnahme nach.

Gegenüber 2009 arbeiten zwei Prozent mehr in prekären Jobs, die unter 35 Jahre alt sind. Ihr Anteil erreichte die 30 Prozent-Marke. Besonders gravierend trifft es die 20- bis 24-Jährigen: Mit neun Prozent stieg ihr Anteil an den prekär Beschäftigten auf 45 Prozent und toppte sogar das Krisenjahr 2009. Bei den über 35-Jährigen blieb der Anteil unverändert bei 16 Prozent. Die sich abzeichnende Folge: Die bestehenden Sozialversicherungssysteme sind durch die zunehmenen prekären Beschäftigungsverhältnisse gefährdet.

Mehr als ein Viertel der unter 35-Jährigen ist befristet beschäftigt

Gerade Berufseinsteiger machen die bittere Erfahrung: Der ehemals klassische Weg „Schule – Ausbildung/Studium – unbefristete Beschäftigung“ stellt zunehmend die Ausnahme dar. 36 Prozent der 20- bis 24-Jährigen haben bisher ausschließlich befristet gearbeitet. Trotz Aufschwung sind aktuell 28 Prozent der jungen Erwerbstätigen, die unter 35 sind, seit ihrem Berufseinstieg befristet beschäftigt. Ihr Anteil ist seit 2009 noch mal um sechs Prozent gestiegen. Damit bestätigt die Studie, dass prekäre Arbeit kein vorübergehendes Phänomen zu Beginn des Berufslebens ist, sondern langfristige Realität für viele.

Die sich abzeichnende Folge: Befristung hat – wie andere Formen prekärer Beschäftigung – weitreichende Konsequenzen auf das Privatleben. Jungen Menschen fehlt die Sicherheit, ihr Leben und ihre Zukunft zu planen – von Familiengründung über Immobilienerwerb bis hin zur Altersvorsorge.

Kaum Chancen, aus der Leiharbeit herauszukommen

Die Behauptung, Leiharbeit habe eine strukturelle Brückenfunktion in ein festes Arbeitsverhältnis beim Entleihbetrieb, haben die Infratest-Forscher eindeutig widerlegt. Eine solche Übernahme („Klebeeffekt“) bleibt die Ausnahme und ist trotz Aufschwung erneut gesunken. Der sogenannte „Klebeeffekt“ bei jungen Leiharbeiternehmern, die unter 35 sind, liegt aktuell bei rund sieben Prozent. 2009 waren es noch neun Prozent. Noch seltener wären Übernahmen, wenn sie nicht von Gewerkschaften durch betriebliche Vereinbarungen ermöglicht würden.

Fazit: Junge Menschen, die ihren Berufseinstieg mit Leiharbeit beginnen, haben wahrscheinlich kaum eine Chance, später fest angestellt zu werden.

Je besser der Schulabschluss, desto größer die Zufriedenheit

Ob ein guter Hauptschulabschluss besser ist als ein schlechter Realschulabschluss – darüber gehen die Meinungen auseinander. Fakt ist jedoch laut Studie: Realschulabsolventen und Abiturienten sind wesentlich zufriedener als Schulabgänger mit Hauptschulabschluss.

Aktuell sind 74 Prozent der Schulabgänger mit mittlerer Reife und sogar 82 Prozent mit Abitur oder Hochschulabschluss mit ihrer beruflichen Entwicklung zufrieden. Bei den Hauptschulabgängern sind es nur 47 Prozent und damit sogar sechs Prozent weniger als im Vorjahr.

Fazit: Die Zufriedenheit mit der beruflichen Entwicklung hängt stark vom eigenen Schulabschluss ab.

IG Metall vom 18. Oktober 2010

Weitere Informationen:

IG Metall zum Thema – Auf dieser Seite gibt es die Möglichkeit, sich die TNS-Infratest-Studie herunterzuladen.

IG Metall: Studie 2010 (Generation prekär)

IG Metall: Studie 2009 (Motiviert und ausgebremst)

 

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NAGEL-Redaktion – Qualitätsstandards – Vorschlag GEW und ver.di (2009)

Ein Vorwort

Begünstigt durch das schlechte Abschneiden in den PISA-Studien verstärkte sich in Deutschland die Diskussion um die Ganztagsschule. In der Grundschule begann eine breiter angelegte Umstrukturierung ab dem Jahr 2003. Immer mehr Grundschulen fügten an ihren Unterricht das Modell der „Offenen Ganztagsgrundschule“ an. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und ver.di haben diesen Prozess in Ostwestfalen-Lippe besonders intensiv und kritisch begleitet. Beide Gewerkschaften haben andere Vorstellungen von der Gestaltung eines Ganztages für Schülerinnen und Schüler. Sie vertreten Modelle, in denen Schule ganztägig zu einem lebendigen Lern- und Lebensumfeld – und zwar für alle die Schule besuchenden Kinder – entwickelt wird. Die Landesregierung war nicht bereit, in den Grundschulen die Weichen in diese Richtung zu stellen. Im Gegenteil, bereits bestehende Ganztagsgrundschulen mussten ihr Engagement einstellen und das neue Modell der OGS übernehmen. Grund: Die Kosten sind geringer.

Dass die Landesregierung nicht wüsste, wie es besser geht, kann man nicht sagen. Sie finanziert aus politisch opportunen Gründen qualifizierte Konzepte, wenn es um die Sicherung der Hauptschulen geht; hier wird ein Personalzuschlag von 30 Prozent ermöglicht, den es so in keiner anderen Schulform gibt.

Unberücksicht bleiben bei fast allen Konzepten die Arbeitsplatzinteressen der Beschäftigten. Die ausgeweiteten Arbeitszeiten in der Schule führen zur weiteren Belastung, für die den Lehrkräften kein zeitlicher Ausgleich und kein angemessener Arbeitsplatz angeboten werden. Insbesondere aber die Beschäftigten der Offenen Ganztagsgrundschulen arbeiten meistens in finanziell unattraktiver Teilzeit und werden häufig -selbst wenn die Träger dies gerne umsetzen würden- nicht tariflich bezahlt, denn das System OGS ist unterfinanziert.

GEW und ver.di haben vor diesem Hintergrund mit den Beschäftigten Standards diskutiert und aufgestellt. Am 9. März 2009 wurden sie von 100 pädagogischen Mitarbeitern von ostwestfälischen offenen Ganztagsschulen in Herford verabschiedet. Sie sollen ein Anstoß für die Diskussion sein, zunächst den offenen Ganztag qualifizierter zu gestalten. Sie sollen aber zugleich auch Prüfstein für das Engagement von Trägern und Kommunen und die künftigen Entscheidungen von Politikern in Nordrhein-Westfalen sein.

Sabine Unger (GEW OWL, Vorsitzende), Brigitta Schulze (GEW OWL, Vorsitzende Fachgruppe Sozailpädagogische Berufe), Hermann Janßen (ver.di, Bezirk Herford-Minden-Lippe, stellvertretender Geschäftsführer)

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Qualitätsstandards der OGS


1. Beitragsfreiheit für jedes Kind

● Täglich ein warmes, kostenloses und gesundes Mittagessen
● Kostenfreie Teilnahme aller Kinder an der OGS und an Maßnahmen bis 13 Uhr

2. Personelle Ausstattung

Die gute und nachgewiesene Qualifikation des gesamten Personals ist eine Voraussetzung. Das pädagogisch eingesetzte Personal muss entsprechende Abschlüsse aufweisen. Es sind multikulturelle Teams nötig. Es sollten multiprofessionelle Teams gebildet werden. Multiprofessionalität muss durch die Ausstattung mit finanziellen Mitteln ergänzt werden können. Die Beschäftigung von 1-Euro-Kräften ist nur zusätzlich zuzulassen. Das Abdecken von Personalbedarfen mit diesen Kräften ist unzulässig.

Solange es in NRW keine verbindlichen Ganztagsschulen gibt, müssen die Grundschulen die Betreuung bis 13 Uhr ebenfalls angebotsorientiert weiter anbieten können.

Personal:

● 10 Kinder/35 Wochenstunden (Verzahnungsstunden GS-OGS, Vor-/Nachbereitung, Teambesprechungen, Beratung …)
● Zusätzlicher Pool für Vertretung einrichtungsübergreifend

Weiteres Personal:

● Ressourcen für multiprofessionelle Dienstleistungen: Kinder- und Jugendhilfe, Psychologen, Therapeuten, …
● Qualifizierte Honorarkräfte für die AGs und Projekte

Bezahlung der Beschäftigten:

● Die Bezahlung muss nach den gültigen Eingruppierungstarifen erfolgen, die die Gewerkschaften mit den Arbeitgebern vereinbart haben.
● Honorarkräfte für AGs müssen mit mindestens 20 Euro bezahlt werden.


3. Aufgaben

Die Zeitressource muss folgende Aufgaben abdecken:

● Arbeit mit den Kindern
● Bedarfsgerechte Betreuung in Kernzeiten der Ferien
● Vor- und Nachbereitung, Förderplanung
● Teambesprechungen, Supervision
● Einarbeitung und Anleitung von PraktikantInnen
● Elternarbeit in Einzelgesprächen, bei Hausbesuchen oder an Elternabenden
● Gespräche mit dem Träger, den LehrerInnen, der Schulleitung
● Hospitationen im Unterricht; ggf. eigenständige Angebote
● Kooperation mit den Partner, die in der OGS Angebote machen
● Kooperation mit Unterstützungssystemen: Kinder- und Jugendhilfe, Jugendamt, Therapeuten, …
● Verwaltung und Abrechnungen
● Fortbildung des Personals, z.T. auch gemeinsam mit den Lehrkräften
● Förderung von Kinderbeteiligung (z. B. „Kinderrat“) und partizipativen Prozessen (Rückmeldungen von Kindern, Eltern, Beschäftigten)


4. Pädagogische und organisatorische Koordinierung

● Einrichtung einer OGS-Leiter-Stelle; Ausstattung der Leitung mit Büro und entsprechender Ausstattung
● Anteilige Freistellung der Leitung (analog zur Kita-Leitung)
● Feste Ansprechpartner und Absprachen zur Aufgabenverteilung: Träger, Schulleitung, Lehrer, OGS
● Regelmäßige Treffen zur Koordinierung und pädagogischen Konsultation unter anderem vor Elternsprechtagen
● Integration des OGS-Personals in die schulischen Gremien; Verankerung in den entsprechenden Paragraphen des SchulG
● Verankerung von OGS-Themen auf der Tagesordnung der Schulgremien
● Integration der Elternvertreter in die schulischen Gremien; gesetzliche Verankerung

5. Räume

● Gruppen-/Klassenraum mit Nebenraum
● Essraum und Küche
● Rückzugs- oder Ruheraum
● Toberaum
● Sichere Flure, in denen eine päd. Gestaltung möglich ist
● Personalraum und Büro
● Kinder- und Personaltoiletten
● Räume für Elternarbeit und Begegnungsmöglichkeiten

 

6. Sonstige Ausstattungen und Bedingungen

● Etat für Bau, Instandhaltung, Renovierung, Ausstattung der Einrichtungen und Ersatzanschaffungen
● Etat für Lern-, Förder- und Spielmaterialien
● Etat für Exkursionen, Ausflüge u. Ä.
● Außenanlagen, die zum freien Spiel anregen
● Einbeziehung von Gesundheitsfaktoren: Lärmschutzmaßnahmen, passende Möblierung für das Personal, Gefährdungsbeurteilung und Gesundheitszirkel

 

Einstimmig verabschiedet am 9. März 2009 von 100 Kolleginnen und Kollegen der Offenen Ganztagsgrundschulen in Herford

Stand 9. März 2009  ©AG OGS GEW-verdi: Sabine Unger und Hermann Janßen, Ostwestfalen-Lippe

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NAGEL-Redaktion – Evangelische Gesamtschule Gelsenkirchen

Die Evangelische Gesamtschule im Stadtteil Bismarck nahm ihren Betrieb im Sommer 1998 auf und wird zur Zeit von fast 1.000 Kindern besucht. Da die Schule noch im Aufbau ist, steigt deren Zahl ebenso wie die der derzeit knapp 70 Lehrerinnen und Lehrer weiterhin an. In diesem Schuljahr haben wir die Jahrgangsstufe 12 erreicht, die ersten 170 Schülerinnen und Schüler besuchen nun die Oberstufe der EGG (wie die Schule oft in Kurzform genannt wird).

Als Schule in privater Trägerschaft – sie ist eine Einrichtung der Evangelischen Kirche von Westfalen – ist die EGG einem besonderen reformpädagogischen Ansatz verpflichtet:

Die vier Buchstaben „F E L S“ stehen als Kürzel für ein Konzept, das sich so beschreiben lässt:

  • Als ‚Familienschule’ will sie zwar keine Konkurrenz zum häuslichen Umfeld sein, aber doch durch eine familiäre Atmosphäre für ein Klima sorgen, in dem sich die Kinder und Jugendlichen „zu Hause“ fühlen.
  •  Als ‚Erziehungsschule’ will sie Akzente setzen gegen eine Kultur des Wegschauens und die Charakterbildung nicht weniger ernst nehmen als die Wissensvermittlung.
  • Der Begriff der ‚Lebensschule’ verweist auf Lernkonzepte, die Musik, Theater, Handwerk, Sport, Spiel und alljährliche Klassenfahrten in den Unterrichtsalltag einbeziehen.
  • Schließlich versteht sie sich nicht zuletzt auch als ‚Stadtteilschule’, die in Gelsenkirchen-Bismarck in vielfältiger Weise mit dem lokalen Umfeld verknüpft ist.

Die Attraktivität der EGG ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen und sorgt dafür, dass die Schulleitung das jährliche Anmeldeverfahren mit einem lachenden und einem weinenden Auge sieht. Von den deutlich mehr als 300 Aufnahmewünschen aus dem ganzen Stadtgebiet können maximal 150 berücksichtigt werden. Die dadurch bedingten vielen Absagen sorgen für Enttäuschung bei denen, die keinen der begehrten Plätze bekommen konnten.

Gute Voraussetzungen für die Umsetzung der pädagogischen Konzepte bietet auch die einzigartige und vielfach preisgekrönte Architektur. Da ist einmal ein großzügiges Hauptgebäude mit Bibliothek, Aula, Mensa, attraktiven Fachräumen und einem begrünten, offenen Lichthof, der eher an ein Caféhaus als an eine Schule denken lässt. Zum anderen bewundern Besucher immer wieder die Klassenhäuser, die auf zwei Etagen den Schülerinnen und Schülern viel Raum lassen und für jede Klasse einen eigenen Garten ebenso wie einen eigenen Sanitärbereich bereit halten.

Kinder unterschiedlicher Konfession und Nationalität leben und lernen gemeinsam an der EGG, die einen Schwerpunkt auch im Bereich des interkulturellen Lernens setzt. Gut 20% der Schülerschaft sind türkischer Herkunft, die meisten von ihnen sind Muslime. Ein eigener islamischer Religionsunterricht gehört für sie zum Stundenplan, eine Selbstverständlichkeit für eine Schule, in der die religiöse Dimension im Schulleben einen wichtigen Platz einnimmt.

Kontakt

Evangelische Gesamtschule Gelsenkirchen
Laarstraße 41
45889 Gelsenkirchen
0209/983030

Vorgestellt im i-Punkt 7/2005.

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NAGEL-Redaktion – Katholische Schule St. Franziskus, Berlin-Schöneberg

Eine integrierte Reformschule: Katholische Schule St. Franziskus in Berlin-Schöneberg

An der katholischen Franziskus-Schule in Schöneberg müssen Schüler der siebten Klassen keine Angst mehr vor dem Sitzenbleiben haben. Die „integrierte Reformschule“ zeichnet sich durch vier wesentliche Neuerungen aus:

Die Oberschule bis zur 10. Klasse wird zusammengefasst, die Zweige Haupt- und Realschule sowie Gymnasium werden zusammengelegt. Anders als in einer herkömmlichen Gesamtschule bleibt der Klassenverband bestehen. Außerdem bekommt der Unterricht projektorientierte Schwerpunkte. Und: Keiner bleibt sitzen.

Ihre Wissenslücken können sie stattdessen in kleinen Gruppen im Nachhilfeunterricht schließen. Mit gezielter Förderung sollen die Leistungen der Schüler verbessert werden. Wenn sie eine Klasse wiederholen, ändern sich die Noten oft kaum, so die Erfahrungen der LehrerInnen. Unter dem Motto „Das Kind in die Mitte“ soll sich künftig auch der Unterricht ändern. Die Franziskus-Schule vereinigt unter ihrem Dach Grund- und Oberschule bis zur zehnten Klasse. Die Aufteilung der Schüler in Haupt-, Realschul- und Gymnasialklassen gehört vom neuen Schuljahr an der Vergangenheit an. Nach dem Reformkonzept lernen Hauptschüler mit Gymnasiasten gemeinsam. „Wir müssen Unterrichtsmaterialien für schwache, mittlere und gute Schüler parat haben“, sagt Englischlehrerin Janette Beckmann. An der Franziskus-Schule werden etwa 750 Schülerinnen und Schüler aus mehr als 25 Nationen in Grund- und Oberschule unterrichtet. Diese Vielfalt prägt die Schulgemeinschaft; Lehrer und Schüler leben hier im christlichen Sinne friedlich zusammen. Die Franziskus-Schule hat sich immer als eine Schule verstanden, die für alle Kinder da ist. Sie will die Kinder dort abholen, wo sie stehen, das Schulkonzept wird daher kontinuierlich weiterentwickelt.

Seit 1990 wird ein Zweig der Grundschule nach den Prinzipien der Montessori-Pädagogik unterrichtet. Der Kernsatz „Hilf mir, es selbst zu tun“ dient als Grundlage für die Planung und Durchführung des Unterrichts. In jahrgangsübergreifenden Klassen (Klasse1-3) beginnen die Schüler um 8.05 Uhr mit Freiarbeit. Diese endet mit dem gemeinsamen Frühstück. Während der Freiarbeit wählen die Schüler eine Arbeit aus der vorbereiteten Umgebung selbstständig aus, entscheiden sich für eine Arbeitsform und die Arbeitsdauer. Die Aufgaben des Lehrers bestehen darin, die Kinder gut zu beobachten, damit er weiß, welche Angebote bereitzustellen sind, und eine Entscheidung zwischen Abwarten und Eingreifen zu treffen.

Die Erfahrung zeigt, dass Schüler, die in jahrgangsübergreifenden Gruppen lernen, in jeder Hinsicht davon profitieren: die jüngeren von den älteren, weil sie von ihnen und mit ihnen lernen können; die älteren müssen beim Erklären Gelerntes verbalisieren, dabei entwickeln sich neue Strukturen, und es tauchen eventuell neue Fragen auf, die zu klären sind.

Geplant sind mehr Gruppenarbeit sowie projektorientiertes, selbstständiges und eigenverantwortliches Lernen. Teamarbeit wird künftig auch von den Lehrern gefordert. Mit der Reformschule ändert sich auch der Stundenplan. So sieht die Stundentafel der siebten Klasse in den Hauptfächern wie Deutsch, Englisch, Mathematik nur drei anstatt bisher vier Wochenstunden vor. In den neu gewonnenen Stunden werden Lerntechniken vermittelt und Wochenarbeitspläne entwickelt. Auf dem Programm stehen auch Bildungsreisen.

Am Nachmittag kooperiert die St. Franziskus-Schule mit Mitarbeitern des Malteser Hilfsdienstes, die zur Kinder- und Jugendbetreuung an der Schule ein dreijähriges Modellprojekt gestartet haben.


Adresse

Katholische Schule St. Franziskus
Hohenstaufenstraße 1
10781 Berlin
030/21 635 12

Wir bedanken uns bei Katja Heßling, Referentin bei der LAG Kath. Offene Kinder- und Jugendarbeit NRW, für den Hinweis auf die St. Franziskus-Schule.

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NAGEL-Redaktion – Realschule des Freeien Grundes, Neunkirchen/Siegerland

Wie in jeder Schule lernen unsere Schüler im Unterricht Mathe, Deutsch, Englisch, Geschichte, Physik und und und …

An unserer Schule haben die Schüler aber die Möglichkeit, neben den Fachkenntnissen noch ganz andere Fähigkeiten zu erwerben:

Firmen

In unseren sieben Schülerfirmen lernen unsere Schüler, wie man organisiert, mit Kunden umgeht, Geld ausgibt, einnimmt und damit haushaltet.

Schülersanitätsdienst

In unserem Schülersanitätsdienst lernen unsere Schüler mit Krankheiten und Verletzungen ihrer Mitschüler umzugehen und sie liebevoll zu betreuen.

Streitschlichtung

In unserer Streitschlichtungsausbildung lernen unsere Schüler, Konflikte untereinander selbst und gewaltfrei durch Schlichtungsgespräche zu lösen.

Methodenkompetenztraining

In unserem Methodenkompetenzunterricht erwerben unsere Schüler Arbeitstechniken, die ihnen helfen selbstständig Wissen zu erarbeiten und gezielt anzuwenden.

Stufenplan

Im Rahmen unseres Stufenplans lernen unsere Schüler, ihr Fehlverhalten selbst zu benennen, einzuschätzen und durch selbst gefundene Lösungen einzustellen.

Rock-Pop-Theater

Durch Einüben und Aufführen unserer Rock-Pop-Theaterstücke lernen unsere Schüler, ein positives Körpergefühl zu gewinnen und ihre kreativen Fähigkeiten einzusetzen.

Alle diese Betätigungsbereiche erfordern ein gemeinsames Miteinander. Die Schüler lernen Verantwortung für sich und andere zu übernehmen und erwerben Selbstvertrauen, weil sie sich als ernst genommenes Mitglied einer Gruppe erfahren können.

Na? Neugierig geworden?

Dann stöbern Sie auf unserer Homepage, dort werden Sie noch vieles mehr finden!!!

Anmerkung der Redaktion: Dass es gelingt, alle Jugendlichen nach dem Verlassen der Schule in eine Lehrstelle bzw. eine weiterführende Schule zu vermitteln, erscheint besonders erwähnenswert. Die Bewerbungsprofile der jungen Leute sind ebenfalls im Internet zu finden.

Kontakt

Realschule des Freien Grundes
Am Kirchweg 1
57290 Neunkirchen/Siegerland
02735/4041

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