PRÄVENTION (SEXUALISIERTER) GEWALT – KINDERSCHUTZ

PRÄVENTION (SEXUALISIERTER) GEWALT - KINDERSCHUTZ

Der ABA Fachverband versteht sich als Netzwerk für die Interessen, den Schutz und die Rechte von Kindern und Jugendlichen im Sinne der UN-Kinderrechtskonvention und sieht es als seine Aufgabe an, das Arbeitsfeld der Offenen Kinder- und Jugendarbeit diesbezüglich zu qualifizieren und zu vernetzen. Dabei setzen wir nicht nur auf Vermittlung theoretischen Wissens, sondern betrachten die Erweiterung von Handlungskompetenzen als zentral. Im Sinne der Kinderrechte steht neben notwendigem strukturellem Schutz auch die aktive Stärkung der Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt unseres Handelns – denn starke Kinder sind geschützter.

Nach §11 des Landeskinderschutzgesetzes NRW sind Einrichtungen und Angebote der Kinder- und Jugendhilfe verpflichtet, ein Schutzkonzept zu erstellen. Dieses Konzept muss Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt sowie Machtmissbrauch in der Einrichtung enthalten. Darüber hinaus müssen im Konzept Hilfsangebote und Schutzmaßnahmen festgeschrieben sein, um bei gewichtigen Anhaltspunkten für eine Kindeswohlgefährdung fachlich angemessen handeln zu können. Schutzkonzepte beleuchten systematisch begünstigende und hemmende Faktoren für (sexualisierte) Gewalt. Ein Schutzkonzept darf nicht „für die Schublade“ erstellt werden, sondern muss umgesetzt und laufend überprüft werden. Daher beteiligen Schutzkonzepte Kinder und Jugendliche an der Ermittlung von Risiken und der Setzung von Standards, enthalten eine ausführliche Risikoanalyse und eine grundlegende Sensibilisierung sowie Verpflichtung aller beteiligten Gruppen. Für pädagogische Fachkräfte sind hierbei Selbstreflexion und die Auseinandersetzung mit den Machtstrukturen innerhalb der eigenen Einrichtung zentral.

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Schutzkonzepte sind nicht deshalb wichtig, weil sie (sexualisierte) Gewalt zuverlässig verhindern könnten; sie sind wertvoll, weil sie den Blick weiten, Gefahren bewusst machen und reduzieren, aber nicht ausblenden.

Im Projekt Prävention (sexualisierter) Gewalt befähigen wir Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit zur Erstellung von Schutzkonzepten, begleiten sie in der Erprobung dieser und stehen beratend zur Seite. Dazu gibt es eine entsprechende Arbeitshilfe und Fortbildungsangebote (aktuelle Veranstaltungen hier).

Um pädagogischen Fachkräften Handlungssicherheit zu vermitteln, befasst sich die Fortbildungsreihe mit

  • Grundlagen und Begriffsdefinitionen, bspw. der Unterscheidung zwischen Erziehungsgewalt und Kindesmisshandlung,
  • den rechtlichen Rahmenbedingungen, wie dem SGB VIII und Landeskinderschutzgesetz NRW
  • der Prävention von (sexualisierter) Gewalt, u.a. durch eine Risikoanalyse, das Wissen über Täter*innenstrategien und einen Verhaltenskodex für Mitarbeiter*innen sowie Kinder und Jugendliche,
  • und den Interventionen, bspw. bei Hinweisen auf Gewalt innerhalb der Einrichtung sowie die Rehabilitation der Mitarbeiter*in, wenn sich ein Verdacht als unbegründet erweist.

Kinderschutzkonzepte in der Mobilen Arbeit

Zusätzlich zu den den grundlegenden Faktoren eines Kinderschutzkonzeptes ist eine Anpassung an das jeweilige Arbeitsumfeld notwendig. Im Kontext der Mobilen Arbeit  ist es besonders wichtig, dass diese Schutzmaßnahmen flexibel und reflektierend gestaltet werden. Das heißt, die Mitarbeitenden sollten sich regelmäßig mit den besonderen Anforderungen und Herausforderungen auseinandersetzen und die Schutzkonzepte an die jeweilige Situation anpassen können, da sich Arbeitsorte, Zielgruppen und Bedingungen ständig ändern können.

Der ABA FAchverband bietet in Zusammenarbeit mit Spielmobile e.V. sowie der Landesarbeitsgemeinschaft Spielmobile NRW eine Online-Fortbildung an, die sich mit diesen Besonderheiten auseinandersetzt. Weitere Infos dazu hier.

Darüber hinaus halten wir als Fachverband vertieftes Wissen über sexuelle Bildung sowie die Diversität von Identitäten und Lebenswelten für unumgänglich, um junge Menschen zu stärken und sie vor Gewalt zu schützen. Auch in diesem Jahr setzt sich die Reihe „Kinder- und Jugendarbeit – sexy!?“ in verschiedenen Veranstaltungen mit diesem Themenkomplex auseinander und regt zum gemeinsamen Austausch an.

Noch Fragen oder Interesse an einer der Fortbildungen?

Die Ansprechperson für Prävention (sexualisierter) Gewalt und Kinderschutz ist Joke Förster.

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ABA-Mitglieder begreifen sich als Solidargemeinschaft. Sie setzen sich in besonderer Weise für die Belange der Offenen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ein.

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