ABA-BLOG

NAGEL-Redaktion – Kochrezepte für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen


Markt in Dubrovnik (Foto: Dirk Makoschey)

Bereits seit längerem ist zu beobachten, dass es vielen Kindern, die unsere Einrichtungen besuchen, an vernünftiger Ernährung mangelt. Deshalb hatten wir bereits 2006 eine Initiative ergriffen, von prominenter Seite Unterstützung zu erfahren, Unterstützung dergestalt, Kochrezepte für kreative Kochideen liefern zu können. Wir hatten uns an die bekannte (Fernseh-)Köchin Sarah Wiener gewandt, um solche von ihr zu bekommen. Die Reaktion in ihrer Firma war zunächst durchaus positiv. Trotz zigfacher Anrufe ist das Vorhaben leider auf der Strecke geblieben. Aufgefallen ist uns zwischenzeitlich, dass Frau Wiener zwar eine Stiftung unterhält („Für gesunde Kinder und was Vernünftiges zu essen“), doch leider konnte die „gute Idee“ (Fa. Wiener), die Praxis mit regelmäßigen Rezepten zu unterstützen, nicht realisiert werden. Dass Sarah Wiener jetzt Stiftungsgelder für gesund ernährte Kinder sammelt, sei ihr gegönnt.

Wir haben unsere Augen und Ohren in der Praxis aufgehalten, und erfreulicherweise ist uns erst Peter Hermann „über den Weg gelaufen“. Wir trafen ihn bei einem Besuch auf dem Abenteuerspielplatz in Dormagen-Horrem, einer Einrichtung, die sich seit einiger Zeit erfolgreich in Trägerschaft des Diakonischen Werks befindet. Erfahren konnten wir, dass Peter schon als Kind Besucher auf dem Abenteuerspielplatz war. Zwischenzeitlich war er wieder aktiv, nämlich als ehrenamtlicher Mitarbeiter – und kochte mit den Kindern. So war er es auch gewohnt, die Nahrungsmengen für größere Gruppen einzuschätzen. Gern war er bereit, uns mit Rezepten zu versorgen, die wir in der speziellen Rubrik Peters Kochrezepte veröffentlichen haben. Durch eine berufliche Veränderung konnte er seinen Service leider nicht auf Dauer aufrechterhalten. Die Rezepte haben wir auf eine spezielle Seite gestellt.

Erfreulicherweise gelang es uns, eine Nachfolgerin zu finden, die uns seit Februar 2010 die Rezepte liefert, nämlich Anika Labus aus Dortmund. Sie finden sie auf der Seite Anikas Kochrezepte (und den entsprechenden Unterseiten, auf die Sie von dort aus gelangen).

Rezeptseiten für die Kinder- und Jugendarbeit

Kochen mit Koki

Wir freuen uns, dass es gelungen ist, die Idee, für die Kinder- und Jugendarbeit Kochrezepte anzubieten, erneut aufgreifen zu können. Zu verdanken haben wir dies Koki.

Koki? Wir möchten ihn gern vorstellen bzw. ihn sich selbst vorstellen lassen. Dahinter verbirgt sich Horst Köckeritz aus Essen. Er betreibt im Netz die Seiten Kochen mit Koki, die wir auf diesem Weg gern empfehlen wollen.

Lassen wir ihn sich selbst vorstellen: „Als Bäcker und Konditor begebe ich mich in die Welt der Gourmets und Feinschmecker, blicke in die normale Haushaltsküche und koche hin und wieder nach ‚Omas‘ Rezepten. Ein ‚Schlüssel zur Kochkunst‘ war die Grundidee meiner Webseite. ‚Verfasse doch einmal ein Online-Kochbuch für die ganz unerfahrenen Frauen und Männer, die keine Ahnung vom Kochen haben‘, hieß es – und für alle, die einfach Spaß am Kochen haben und auch Neues aus der kulinarischen Küche kennenlernen möchten. Ich komme damit wohl auch einem inneren Wunsch nach. Ich habe über Jahre Informationen aus der Kochwelt gesammelt und zusammengetragen, sortiert und aufgearbeitet. Ich bin davon überzeugt, dass auch Feinschmecker und Gourmetfreunde interessante Artikel finden werden. Sollten hier Artikel veröffentlicht werden, die nicht meiner Gedankenwelt entsprungen sind, werden Quellen und Autoren in den Artikeln erwähnt. Bilder zu den Themen sind von mir in künstlerischer Handarbeit erstellt, als Collagen, Feder- und Bleistiftzeichnungen oder in sonstiger Technik. Den ABA Fachverband dabei unterstützen zu können, die Kinder- und Jugendarbeit mit Rezepten zu versorgen, freut mich sehr.“


Rezepte ab 2010

Von Februar 2010 bis Dezember 2011 belieferte Anika Labus aus Dortmund die Redaktion mit erprobten Kochrezepten für die Kinder- und Jugendarbeit.


Rezepte 2009

2009 begann Peter Hermann aus Dormagen, Rezepte, die er in der Kinder- und Jugendarbeit erprobt hat, an die Redaktion zu liefern. Aufgrund beruflicher Verpflichtungen war dies nach August 2009 leider nicht mehr möglich.

Projekt „Gesunde Küche direkt auf den Tisch“

Im Rahmen des „Pakts mit der Jugend NRW“ wurde 2009 in Kooperation mit dem ABA Mitglied NaBeBa e.V. (Naturwerkstatt für Menschen mit und ohne Behinderung) in Waltrop ein großangelegtes Projekt „Gesunde Küche direkt auf den Tisch“ durchgeführt. Das Projekt ist auf speziellen im ABA-Netz dokumentiert. Entstanden ist hier auch ein beachtliches Kochbuch, das von den Doku-Seiten heruntergeladen werden kann.

 

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NAGEL-Redaktion – Kinder- und Jugendpolitik/Kinder- und Jugendrechte

UN-Kinderrechtskonvention
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Aktuell

Neue Broschüre: Kinderrechte ins Grundgesetz

20 Jahre Kinderrechte in Deutschland – Aus diesem Grund haben kürzliche „Die Falken“ eine Broschüre „Kinderrechte ins Grundgesetz – Vom Wo und Warum“ herausgegeben. Zu Wort kommen unter anderem: Lore Maria Peschel-Gutzeit (ehemalige Justizsenatorin in Hamburg und Berlin), Heinz Hilgers (Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes) und Gabriele Gruber-Pruner (Österreichische Kinderfreunde). Die Broschüre begreift sich als eine Aufforderung an die Politik und die Gesellschaft, den Mut endlich aufzubringen, alle Kinder und Jugendlichen gemäß ihrer Rechte als eigenständige Persönlichkeiten anzuerkennen und sie mit altersgerechten Methoden an demokratischen Prozessen zu beteiligen. -> Broschüre herunterladen

Skulpturenprojekt im Park (Hagen/Westfalen)

Weltweit einmalig werden in Hagen/Westfalen die Kinderrechte im öffentlichen Raum präsentiert und sind somit jederzeit sowohl von Kindern als auch von Erwachsenen nachlesbar. Das gibt es selbst am Standort der Vereinten Nationen nicht.

Den Mittelpunkt bildet die Bronze-Skulptur „BalanceAkt Kinderrechte“. Dazu gehören 12 Stelen zu den Themen Kinderrechte und „Was Kinder brauchen“. Der Standort im Dr. Ferdinand-David-Park liegt idealerweise genau am Rathaus, dem Allerwelthaus und „Ein Haus für Kinder“ des Kinderschutzbundes. Besser kann das Zusammenspiel von Politik, engagierten Vereinen und Bürgern nicht dokumentiert werden.

Der ABA Fachverband gehört ebenso zu den Organisationen, die sich für die Kinderrechte engagieren. Insofern freuen wir uns, dem Hagener Projekt hier eine eigene Seite einrichten zu können. Wir wünschen viel Spaß beim Stöbern, hilfreiche Erkenntnisse und freuen uns, wenn Sie – falls Sie mal nach Hagen kommen – diesen Park in Rathausnähe besuchen würden. -> Zur Seite Kinderrechtepark Hagen

Film: Niemals Gewalt

Inspiriert durch eine Erzählung von Astrid Lindgren hat David Aufdembrinke (DAGO Kinderlobby, Hamburg) den sechsminütigen Spielfilm „Niemals Gewalt“ produziert. Es ist ein Film, der berührt. Er kommt mit wenigen Worten aus. Herausgekommen ist eine packende und spannende Interpretation der Geschichte. Der Film zeigt kurz und prägnant die Unsinnigkeit von Gewalt in der Erziehung auf. Wir haben ihn hier verlinkt. Bei Interesse das Bild anklicken! Für den Einsatz auf Elternabenden oder bei anderen Anlässen kann er beim Verein DAGO Kinderlobby bestellt werden.

Kinder- und Jugendpolitik

Konturen einer neuen Jugendpolitik
Das Bundesjugendkuratorium hat 2009 eine Stellungnahme zu einer kohärenten Jugendpolitik veröffentlicht. Dort wird konstatiert, die Lebenswelt von Jugendlichen habe sich gravierend verändert. Zu Ihrer Information finden Sie die Ausführungen hier.

Nationaler Aktionsplan Für ein kindgerechtes Deutschland – 2005-2010 (315 KB, 100 Seiten)


Foto: Rainer Deimel

Kinderrechte

Kinder haben Rechte! Die UN-Kinderrechtskonvention. Die Broschüre wurde anlässlich des 20-jährigen Bestehens der UN-Kinderrechtskonvention 2010 vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW in Kooperation mit der National Coalition für die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland herausgegeben. Inhalt: Vorwort National Coalition. Einführung. Übereinkommen über die Rechte des Kindes. Wie es zu der Vereinbarung kam. Wen das Übereinkommen schützt. Was die Regierungen und Eltern zu beachten haben. Von der Geburt an hat jedes Kind seine Rechte. Wenn Kinder nicht bei ihren Eltern leben. Wenn sich Kinder eine eigene Meinung bilden. Wer für die Kinder sorgt, wie Kinder beschützt werden sollen. Hilfe für Kinder mit Behinderungen und kranke Kinder. Damit sich Kinder gut entwickelen können. Damit Kinder nicht ausgebeutet werden. Wenn geschehen ist, was nicht geschehen soll. Es gelten die Gesetze, die Kinder am besten schützen. Zur Verwirklichung der Rechte der Kinder. Jeder Staat soll dem Übereinkommen beitreten. In dieser 52-seitigen Broschüre ist der Text der Konvention „kindgerecht übersetzt“. In der Übersetzung zum Artiekl 31 (Recht auf Ruhe und Freizeit) heißt es unter anderem: „Kinder wollen spielen. Die Städte und Gemeinden müssen dafür sorgen, dass genügend Spielplätze und Jugendhäuser gebaut werden.“ Herunterladen? Titel anklicken!

Zwölf populäre Irrtümer über die Kinderrechte

Zwölf populäre Irrtümer hat terre des hommes benannt, beschrieben und entsprechend kommentiert. Der gesamte Text kann hier nachgelesen werden.


Titelbild der Broschüre (Foto: DKHW/Katharina Ecklebe)

20 Jahre UN-Kinderrechtskonvention – so der Titel einer Broschüre des Deutschen Kinderhilfswerks. Detailliert wird auf 20 Forderungen, die aus diesem Anlass aufgestellt wurden, eingegangen. Der ABA Fachverband unterstützt diese ausdrücklich. Interesse? Vorstehendes Titelbild anklicken!

Prof. Dr. Manfred Liebel von der Internationalen Akademie an der FU Berlin hat auf dem Fachkongress des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend „Schützen, fördern, beteiligen – Für ein kindergerechtes Deutschland“ am 4. Dezember 2008 ein beachtliches Referat „Für eine kindergerechte Republik – politische und gesellschaftliche Herausforderungen“ gehalten. – Herunterladen

Kinder haben Rechte. Als Unterrichtsmaterial entwickelt von Richard Schröder, Sabine Lukas und Sonja Fischer. Herausgegeben 2001 von der LBS West (806 KB, 37 Seiten)

Ein Bild der eigenen Zukunft. Als fächerübergreifendes Unterrichtsmaterial zur Bearbeitung der Zukunftsvorstellungen, -wünsche und -ängste von Schülerinnen und Schülern entwickelt von Christian A. Klöckner und Sonja Fischer. Herausgegeben 2001 von der LBS West, Münster (514 KB, 45 Seiten)

Kinderrechte. Hier finden Sie unter anderem „Haben Kinder ein Recht auf Spielen?“. Die Publikation wurde 2005 veröffentlicht. Wir danken der „Spiellandschaft Stadt Bremen“ für die freundliche Genehmigung, Ihnen diese Schrift hier zugänglich zu machen.

Die Verwirklichung der Kinderrechte in Einrichtungen und Diensten der Erziehungshilfe. Ein Beitrag von Prof. Dr. Mechthild Wolff (Fachhochschule Landshut) vom 8. Februar 2007. 5,4 MB, 38 Folien
Herunterladen

Plädoyer für Kinderrechte: Warum Kinderrechte der beste Schutz gegen Kinderarbeit sind
Zwei „Flugschriften“ hat die Aktion 3. Welt Saar zum Thema herausgegeben (2006: Gute Kinderarbeit – schlechte Kinderarbeit; 2009: Kinderarbeit – Wem nützt sie?) Intereresse? Per Mausklick auf die nachfolgenden Titel kann man die erhellenden Publikationen herunterladen.

Partizipation von Kindern und Jugendlichen

Warum die junge Generation politisch stärker partizipieren muss – Von Klaus Hurrelmann (Aus Politik und Zeitgeschichte B 44/2001). 848 KB, 5 Seiten
Dr. Klaus Hurrelmann ist Professor für Sozial- und Gesundheitsforschung an der Universität Bielefeld. Er gehört dem Beirat des ABA Fachverbandes an.

Gesellschaftliche Beteiligung der Jugend. Handlungsfelder, Entwicklungstendenzen, Hintergründe – Von Wolfgang Gaiser und Johann de Rijke (Aus Politik und Zeitgeschichte B 44/2001). 422 KB, 16 Seiten
Dr. Wolfgang Gaiser ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Jugendinstitut (DJI), München
Johann de Rijke ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Jugendinstitut (DJI), München

Kinder- und Jugendforen als Beispiel neuer Formen der politischen Öffentlichkeit – Von Markus Ottersbach (Aus Politik und Zeitgeschehen B 44/2001). 54 KB, 7 Seiten
Dr. Markus Ottersbach ist wissenschaftlicher mitarbeiter bei NAVEND – Zentrum für Kurdische Studien in Bonn und Lehrbeauftragter an der Univesität zu Köln

Wie stimmig sind die Ziele von Beteiligungsaktionen mit Kindern und Jugendlichen in der Kommune? – Von Stefan Danner (Aus Politik und Zeitgeschehen B 44/2001). 55 KB, 8 Seiten
Dr. Stefan Danner ist Professor für Erziehungswissenschaften an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, Fachbereich Sozialwesen

Barrieren und Hindernisse bei der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in urbanen Umbruchssituationen – Von Wolf-Dietrich Bukow (Aus Politik und Zeitgeschehen B 44/2001). 57 KB, 9 Seiten
Dr. Wolf-Dietrich Bukow ist Universitätsprofessor am Seminar für Sozialwissenschaften der Universität zu Köln für Kultur- und Erziehungssoziologie und Direktor der Forschungsstelle für Interkulturelle Studien (FiSt).

Fachbeiträge

Kinderbeauftragte als aktuelles Auslauf-Modell des Jugendhilfe-Marktes

Kinderrechte – Kindeswohl

Freiburger Studie

Mit starrem Blick auf die Kommune – Zu den Rahmenbedingungen der Offenen Arbeit aus Sicht einer Jugendamtsleiterin

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NAGEL-Redaktion – Jugendarbeit und Schule

Kooperationsprojekt zwischen Schule und Bauspielplatz

„Abenteuerspielplatz“ an der Schnittstelle zwischen Freizeit und Schule

Offene Arbeit mit Kindern und Schule

Aktion: Kooperationsvereinbarung Jugendhilfe-Schule

Kooperation zwischen Jugendhilfe und Schule

Lebensraum Schule

Welche Bildung leistet die Offene Arbeit

Beispiel für eine Kooperationsvereinbarung zwischen einem Abenteuerspielplatz und einer Schule

Kooperation von Schulen mit außerschulischen Akteuren – Chance für eine neue Lernkultur? (DJI Bulletin 71/2005, 16 Seiten, 2,5 MB)

Den Wandel gestalten – Gemeinsame Wege zur integrierten Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung. Eine Veröffentlichung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe/Landesjugendamt (90 Seiten, 1,8 MB)
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Partner machen Schule – Bildung gemeinsam gestalten. Herausgeber: Sozialpädagogisches Institut – Text von Jürgen Rolle, Edith Kesberg (Projektleitung), Ilona Matheis, Jutta Schiersmann, Ulrich-A. Eschment, Walter Hospelt (108 Seiten, 1,3 MB)
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NAGEL-Redaktion – Jugendsexualität


Foto: Rainer Deimel

Die Debatte um sexuellen Missbrauch, Führungszeugnisse für Mitarbeiter, aber auch Phänome wie Pornos auf dem Handy Jugendlicher und anderes haben bisweilen dazu geführt, Sexualität trotz ihrer scheinbaren alltäglichen Präsenz in der pädagogischen Arbeit wieder stärker zu tabuieren. Zumindest ist eine gewisse Unsicherheit beim Umgang mit dem Thema in der Praxis nicht zu übersehen.

Und einmal mehr überholt die Realität die vermeintlichen Fakten. Bei Durchsicht der aktuellen Presse (Anfang September 2010) stellt man hingegen eher eine Art Ernüchterung fest: seltener, später, Wunsch nach fester Partnerschaft … Und es wird räsoniert: „Die Jugend ist besser als ihr Ruf!“ Sokrates lässt grüßen!

Die Kinder- und Jugendarbeit ist gefordert, sich dem Thema trotz möglicher Verunsicherungen qualifiziert zu nähern. Dass sie in der Verlautbarung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ausgeblendet wird, ist bedauerlich, aber nicht ungewöhnlich. Die Arbeitsfelder sind gefordert, sich selbst stärker – auch in Beziehung zum Thema „Jugend und Sexualität“ – qualifiziert zu positionieren und entsprechend einzubringen bzw. das Thema angemessen in die Alltagsarbeit zu intergrieren.

Wenn man sich die Ergebnisse der Studie anschaut, wird man auch schnell zu der Einschätzung gelangen, wie wichtig nach wie vor beispielsweise geschlechtsspezifische Angebote in den Einrichtungen sein könnten.

Im Nachfolgenden gibt es die Untersuchungsergebnisse der BZgA.

ABA Fachverband Offene Arbeit mit Kindern und Jugendlichen

 

2010: Jugendsexualität heute

Sexuelle Aktivitäten gehen zurück – Verhütung so gut wie nie zuvor

Seit 1980 untersucht die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) regelmäßig Einstellungen und Verhaltensweisen 14- bis 17-jähriger Jugendlicher zu Aufklärung, Sexualität und Verhütung. Keine andere Studie in Deutschland zu diesem Thema kann auf einen so langen Vergleichszeitraum zurückblicken. Für die neue Studie „Jugendsexualität 2010“ wurden insgesamt 3.542 Jugendliche befragt, darunter 1.014 Mädchen und Jungen mit Migrationshintergrund. Die vollständigen Ergebnisse liegen nun vor.

Deutsche Mädchen und Jungen sind verglichen mit der letzten Repräsentativerhebung aus dem Jahr 2005 seltener früh sexuell aktiv. Bei den 14-jährigen Mädchen sank der Anteil derer mit Geschlechtsverkehrerfahrung deutlich von zwölf auf sieben Prozent, bei den gleichaltrigen Jungen sogar von zehn auf vier Prozent. Bei den 17-jährigen Mädchen reduzierte sich der Anteil von 73 auf 66 Prozent, bei den gleichaltrigen Jungen blieb er mit 65 Prozent nahezu konstant. Dies bedeutet zugleich, dass bis zu einem Alter von 17 Jahren mehr als ein Drittel der jungen Frauen und Männer noch keinen Geschlechtsverkehr gehabt haben. „Annahmen, wonach immer mehr junge Menschen immer früher sexuell aktiv werden, bestätigen sich nicht“, erklärt Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. „Die aktuelle Repräsentativerhebung zeigt, dass seit Mitte der neunziger Jahre die sexuelle Aktivität Jugendlicher fast unverändert und jetzt sogar rückläufig ist.“

In der Regel erleben deutsche Jugendliche ihr „erstes Mal“ in einer festen Beziehung. Darüber hinaus ist die Hälfte der sexuell aktiven Mädchen zwischen 14 und 17 Jahren bislang lediglich eine Partnerbeziehung eingegangen. Für deutsche Jungen trifft das auf 40 Prozent zu.

Jungen aus Migrantenfamilien sind früher und damit insgesamt häufiger sexuell aktiv als deutsche Jungen. Mädchen mit Migrationshintergrund sind deutlich zurückhaltender und begründen das damit, zu jung zu sein. Vor allem bei jungen Frauen muslimischen Glaubens, insbesondere bei türkischen Mädchen, sind nur wenige sexuell aktiv. Die Mehrheit von ihnen findet einen engen Kontakt zum anderen Geschlecht vor der Ehe nicht richtig.

Erfahrungen mit sexueller Gewalt sind Jugendlichen nicht unbekannt. So berichten 13 Prozent der deutschen Mädchen und 19 Prozent der Mädchen mit Migrationshintergrund über Situationen, in denen sie sich gegen unerwünschte sexuelle Übergriffe oder Gewalt zur Wehr setzen mussten. Von den Jungen berichten dies ein bzw. drei Prozent.

Verhütungsverhalten wird immer besser – Kondom beliebtestes Verhütungsmittel

Sexuell aktive deutsche Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren verhüten heute bereits beim ersten Mal besser als je zuvor: Nur je acht Prozent der Mädchen und Jungen geben an, keine Verhütungsmittel benutzt zu haben. 1980 lag dieser Anteil mit 20 Prozent bei den Mädchen und 29 Prozent bei den Jungen um ein Vielfaches höher. Die neuen Zahlen zeigen zudem, dass Jungen beim ersten Mal mittlerweile ebenso gut verhüten wie Mädchen.

Auch bei den Jugendlichen mit Migrationshintergrund hat sich das Verhütungsverhalten verbessert. Doch verglichen mit ihren deutschen Altersgenossen verhüten sie noch immer seltener. So geben zwölf Prozent der Mädchen und 18 Prozent der Jungen mit Migrationshintergrund an, beim ersten Geschlechtsverkehr keine Verhütungsmittel benutzt zu haben. Im Jahr 2005 waren es noch mehr als ein Drittel der Jungen und etwa jedes fünfte Mädchen.

Das Kondom ist mit deutlichem Abstand das Verhütungsmittel Nummer eins beim ersten Mal. Drei Viertel der deutschen Jungen und Mädchen wenden es beim ersten Geschlechtsverkehr an. Auch Jugendliche mit Migrationshintergrund greifen beim ersten Mal meistens zum Kondom: 75 Prozent der Mädchen und 59 Prozent der Jungen verhüten auf diese Weise. Mit zunehmender sexueller Aktivität ändert sich das Verhütungsverhalten jedoch. Mädchen mit und ohne Migrations-hintergrund verwenden dann häufiger die Pille.

Eltern und Schule: Starke Partner für Jugendliche 

69 Prozent der deutschen Mädchen und 58 Prozent der deutschen Jungen sprechen heute ausführlich mit ihren Eltern über das Thema Verhütung. Das war vor 30 Jahren noch anders: Nur etwas mehr als ein Drittel der Mädchen und nur jeder vierte Junge hatte damals ein Verhütungsgespräch mit seinen Eltern. Eine ähnliche Situation gilt heute noch für viele Jugendliche mit Migrationshintergrund. Lediglich die Hälfte der Mädchen und nur 41 Prozent der Jungen aus Migrantenfamilien erhalten eine Verhütungsberatung im Elternhaus. Bei der Wissensvermittlung rund um die Themen Liebe, Sexualität und Verhütung wird die Schule immer bedeutender. Für Jungen mit Migrationshintergrund ist sie sogar der wichtigste Ort der Aufklärung.

„Eltern und Schule sind heute starke Partner für Jugendliche“, betont Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA. “Das einmalige verschämte Aufklärungsgespräch von früher ist endgültig vorbei. Die verantwortungsbewusste Sexualaufklärung durch Elternhaus und Schule, vielfältige Beratungsmöglichkeiten und die Informationsangebote der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zu den Themen Liebe, Sexualität und Verhütung haben entscheidend dazu beigetragen, dass Deutschland eine der niedrigsten Teenagerschwangerschaftsraten in Europa hat.“

Aufklärungsmaterialien stehen bei Jugendlichen nach wie vor hoch im Kurs. Das gilt ganz besonders für das Internet. Deswegen entwickelt die BZgA ihre Informationsangebote kontinuierlich weiter. Die BZgA bietet Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund ein immer aktuelles, auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Medium an.

Pressemitteilung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung/BZgA vom 2. September 2010

Studie der BZgA: Jugendsexualität 2010

Die BZgA hat – die Studie begleitend und erläuternd – am 2. September 2010 ein übersichtliches, fünfseitiges Hintergrundpapier herausgegeben.

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Rückblick

Zum Vergleich: Die Vorgängerstudien aus den Jahren 2006 und 2001



Studie der BZgA: Jugendsexualität 2006

 

 

Studie der BZgA: Jugendsexualität 2001

 

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NAGEL-Redaktion – Jugend


Foto: Rainer Deimel

Jugendliche und Internet: Mit den Möglichkeiten wächst die Verantwortung

Ein eigenes Profil im Internet zu haben, ist für viele Jugendliche heutzutage ein Muss, die digitalen Freunde im Internet zu treffen, gehört zum Alltag. Private Daten und Informationen werden ins Netz verlagert, wodurch die Grenzen zwischen Privatheit und Öffentlichkeit verschwimmen. Neben drohenden Gefahren wie Cybermobbing entstehen durch soziale Online-Netzwerke aber auch Chancen, z.B. zur Nutzung für politische Kommunikation. Diese Themen bestimmten die Tagung „Responsibility 2.0 – Engagement und Verantwortung im Internet“ am 20. und 21. Januar 2011 an der Universität Siegen. Mehr lesen

Hurrelmann: Die Angst der Jugend nimmt zu

Sozialwissenschaftler warnt vor Unruhen

Durch die Wirtschaftskrise haben sich die Zukunftschancen der jungen Generation massiv verschlechtert, meint der Bielefelder Sozialwissenschaftler Klaus Hurrelmann. Er warnt vor Aufständen.Wenn auch größere Bemühungen um den Berufseinstieg nicht mehr fruchteten, steige die Unzufriedenheit, so Hurrelmann zu WAZ. „Die Angst, nicht ins Erwachsenenleben eingelassen zu werden, könnte zu Protesten führen”, glaubt der renommierte Jugendforscher.

Ein Funke genügt

Die Jugend sei zwar unpolitischer denn je, doch zugleich habe sie ein großes Interesse an einer gesicherten Zukunft. Geringes politisches Wissen gepaart mit schlechteren Zukunftsaussichten könne in offene Aktionen umschlagen. Ein emotionaler Funke könne dafür ausreichen. Hurrelmann, Leiter der Shell-Jugendstudie 2006, wagt die Prognose, dass dies in zwei bis vier Jahren passieren könnte. 

„Jahr für Jahr entlassen wir 80.000 junge Menschen ohne Schulabschluss in die Gesellschaft. Viele bleiben ohne Berufsausbildung. Dies ist ein erschreckend großes Heer von Leuten, denen gesagt wurde: Wir brauchen euch nicht.” Dies erzeuge eine große Unzufriedenheit. Hurrelmann: „Es ist bemerkenswert, dass die junge Generation so still hält.” Hurrelmann fordert die Politik auf, sich der prekären Lage der Jugend offensiv zu stellen. Die Wirtschaftskrise dürfe nicht auf Kosten der Jugend bewältigt werden. 

Quelle: WAZ vom 12. Februar 2009 – Beitrag von Christopher Onkelbach

 


Foto: Rainer Deimel

 

Die Angst der Jugend – Miese Aussichten

Die Jugend hat allen Grund zur Sorge. Da kübelt die Politik Milliarden in die leeren Tresore von Großbanken, verschickt pralle Rettungspakete an die Wirtschaft, hilft Automobilkonzernen und Bauunternehmen – und der junge Mensch, der gerade seine x-te Absage auf seine Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz erhält, wird sich sagen: Super! Und was habe ich davon?

Zwar werden wohl auch Ausbildungsplätze durch das Konjunkturprogramm der Bundesregierung gerettet. Doch dieses rationale Argument kommt nicht an gegen das schleichend wachsende Gefühl, seiner Zukunfts-Chancen beraubt zu werden. Dass einige Milliarden auch in den Bildungsbereich fließen, ist ein Scheinargument. Denn eine energetische Sanierung von Schulen oder eine reparierte Klimaanlage an Universitäten hat mit Bildung nichts zu tun.

Die Jugend hat allen Grund zur Sorge: Für Dreijährige fehlen Kitaplätze, an Schulen die Lehrer. Packen sie die Hochschulreife, müssen sie um einen der knappen Studienplätze kämpfen – und sitzen dann in überfüllten Hörsälen. Wer in die Wirtschaft ausweichen will, findet noch lange keinen Ausbildungsplatz. Und schaffen sie es tapfer bis zur Rente, erwartet sie eine Versorgung, die niemals das Niveau heutiger Rentner erreichen wird. Keine rosigen Aussichten.

Was den Frust der Jugend noch verstärken mag: Bis 2020 darf der Staat sich weiter verschulden, erst dann soll die „Schuldenbremse“ greifen. Die Zinsen für das viele Geld, das der Staat heute ausgibt, zahlt die Jugend. Die Wirtschaftskrise trifft die junge Generation mit voller Härte. Man kann sich mit Hurrelmann tatsächlich nur wundern, dass von Rebellion nichts zu spüren ist. Eine „übergangene Generation“ wird sich irgendwann zu Wort melden, und womöglich nicht besonders friedvoll.

Doch dass die Alten die Politik bestimmen und das Geld verteilen, müssen sich die Jungen zum Teil selbst vorwerfen. Eine Demokratie lebt von Mitsprache, von Interesse, von Gemeinsinn, von Mitwirkung und dem Willen, sich zu informieren. Nur so lassen sich Zusammenhänge begreifen und Entscheidungen verstehen. Doch das politische Interesse ist unter Jugendlichen so gering wie nie, das lässt sich auch an der schwachen Wahlbeteiligung ablesen.

Wer sich aber resigniert ins Private zurückzieht, darf sich nicht wundern, wenn seine Meinung übergangen wird. Politisches Desinteresse, Frustration und Zukunftsangst sind eine gefährliche Melange.

Quelle: WAZ vom 12. Februar 2009 – Kommentar von Christopher Onkelbach

Zur Erinnerung stellen wir hier noch einmal folgende Dokumente zur Verfügung:

15. Shell-Studie „Jugend 2006“: Eine pragmatische Generation unter Druck (Zusammenfassung) – Herunterladen

Bericht „Mensch, Alter“ („Die neue Shell-Jugendsstudie zeigt eine Generation, die Gründe hat zu rebellieren – aber nicht will“) von Susanne Gaschke in der „Zeit“ vom 21. September 2009 – Herunterladen

Bericht „Jugendliche blicken in eine düstere Zukunft“ vom 21. September 2006 in der „Tagesschau“ – Herunterladen

Interview mit Prof. Dr. Klaus Hurrelmann in der ARD vom 4. April 2007: Sie ist pragmatisch, die Jugend von heute. Aber auch skeptisch. Sie hat Angst vor der Zukunft, bleibt aber optimistisch. Werte sind ihr wichtig, Sündenböcke auch. Wer soll schlau werden aus dieser Generation? Jugendforscher Klaus Hurrelmann hat’s versucht. – Herunterladen


Foto: Rainer Deimel

Die Angst der Jugend vor dem Morgen

Die junge Generation hat gelernt, mit fundamentalen Zukunftsängsten zu leben – allerdings zu einem hohen Preis. Mentale Probleme, psychische Störungen und die Meinung, dass das Lebens sinnlos sei, nehmen zu.Einst war es „Cool Britannia“, derzeit sinken die Temperaturen in Großbritannien allerdings in Richtung einer neuen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Eiszeit. Wie sehr darunter vor allem eine Bevölkerungsgruppe leidet, unterstreicht eine Studie des „Prince’s Trust“, die dieser Tage veröffentlicht wurde: die Jugend. Laut einer Umfrage der von Prinz Charles ins Leben gerufenen Stiftung unter rund 1.000 britischen Jugendlichen zwischen 16 und 25 ist jeder zehnte der Meinung, dass das Leben entweder kein Ziel hat, bedeutungslos oder nicht lebenswert ist. Diese Zahlen steigen deutlich an, wenn es sich dabei um Jugendliche handelt, die weder einen Job haben noch in Ausbildung sind.Ein rein britisches Phänomen, begründet in einer besonders wettbewerbsorientierten Ellbogengesellschaft und verstärkt durch die weltweite Wirtschaftskrise, die den Inselstaat besonders schwer getroffen hat? Keineswegs, sagen Wissenschaftler. Die britischen Ergebnisse spiegeln vielmehr einen gesamteuropäischen Trend wider: von einer Jugend, die das Morgen nicht mehr sehnsüchtig erwartet, sondern sich davor fürchtet.„Diese junge Generation hat gelernt, mit Zukunftsangst zu leben“, sagt etwa der deutsche Bildungs- und Jugendforscher Klaus Hurrelmann im Interview mit der „Presse“: „Junge Leute wissen, dass Themen wie Jobmangel, Terror oder Umweltentwicklungen einschneidende Auswirkungen auf ihr Leben haben können.“Dieses Wissen fordere aber seinen Preis – und der werde in Form zunehmender mentaler Probleme und psychologischer Störungen bezahlt. „Den jungen Leuten wird einerseits abverlangt, dass sie sich einen sicheren Platz innerhalb der Gesellschaft erobern, andererseits wird genau das immer schwieriger. Das birgt hohe psychosoziale Kosten – und die Quittung dafür wird der jungen Generation in besonderem Maße präsentiert“, meint Hurrelmann.Junge Arbeitslose stark betroffenWie negativ sich diese fundamentale wirtschaftliche Unsicherheit auf das Lebensgefühl junger Menschen auswirkt, zeigt sich in den Ergebnissen der Prince’s-Trust-Studie. Sind schon allgemein zwischen zehn und 14 Prozent aller 16- bis 25-Jährigen der Meinung, dass ihr Leben sinnlos oder nicht lebenswert ist, nehmen diese Werte bei denjenigen dramatisch zu, die keine Beschäftigung in Form eines Jobs oder einer Ausbildung haben: Aus dieser Gruppe meinen 27 Prozent, ihr Leben habe kein Ziel, 21 Prozent halten es für bedeutungslos und 17 Prozent für nicht lebenswert.Jeder Zweite gibt an, belastet oder ängstlich zu sein. „Obwohl die Mehrheit der jungen Leute noch immer relativ zufrieden ist, gibt es eine signifikante Zahl derer, die ihr Leben für sinnentleert halten“, schreibt Martina Milburn, Geschäftsführerin des „Prince’s Trust“.Dass Jugendliche unter dieser Situation besonders leiden, ist einerseits auf den prekären Lebensabschnitt der Pubertät zurückzuführen. Wurden die Leiden der Jungen früher nonchalant als „Weltschmerz“ abgetan, belegen neuere Forschungsergebnisse, dass Pubertierende tatsächlich anders ticken als Erwachsene – und zwar nicht nur psychologisch, sondern auch physiologisch (siehe unten).

Andererseits aber ist auch die traditionelle gesellschaftliche Rolle der Jugend – als Heilsbringer und Garant für eine der Gegenwart mindestens ebenbürtige Zukunft – heute schwerer zu erfüllen als früher. „Die zentrale Rolle der Jugend ist es, für den Arbeitsmarkt fit zu werden und in diesen hineinzuwachsen“, sagt Hurrelmann. Die heutzutage damit verbundenen Schwierigkeiten wie Jobunsicherheit strahlten dementsprechend bereits in die Zeit vor der Berufstätigkeit aus und erhöhten die Belastung der Jugend. Das Resultat sei eine messbare Zunahme depressiver Stimmungen und psychischer Störungen unter jungen Leuten.

In dieses Bild passe auch, dass die älteren Generationen die jüngere heute in einem noch nie da gewesenen Ausmaß mit Argusaugen beobachteten: aus Sorge um die gemeinsame Zukunft, gepaart mit einer gestiegenen Bereitschaft, das Verhalten der Jüngeren als pathologisch zu klassifizieren. Nach Hurrelmanns Ansicht nicht gerade eine hilfreiche Mischung, die nicht nur den Druck auf die Jugend noch erhöht, sondern auch das ohnedies prekäre Verhältnis zwischen den Generationen empfindlich stört.


Quelle: DiePresse.com (Wien) vom 11. Februar 2009 – Artikel von Doris Kraus

 

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