Ein Projekt des ABA Fachverbandes im Rahmen der Aktion Mensch-Sonderförderung: Ukrainekrieg – Hilfe für geflüchtete Menschen
Raus aus den nicht immer einfachen Bedingungen in einer Flüchtlingsunterkunft, rein ins Spielvergnügen! Um Kinderaugen zum Leuchten zu bringen, reichen manchmal ein paar Malstifte, ein Springseil oder andere spannende Spielgeräte. Zwischen Juni und Dezember 2022 besuchten wir regelmäßig zwei Flüchtlingsunterkünfte in Essen und boten den Kindern kostenfreie niedrigschwellige Spielmöglichkeiten an. Sobald wir mit unserem Bewegungs- und Ernährungsmobil BEMIL auf den Platz fuhren und die Spielgeräte herausholten, kamen die Kinder angelaufen, halfen mit und freuten sich über die Abwechslung.
Das „BEMIL“
Das Bewegungs- und Ernährungsmobil ist eine aus Bewegungs- und Ernährungselementen bestehende „Baustelle“ für Kinder von drei bis etwa zwölf Jahren.
Grundelement ist die „Bewegungsbaustelle“ mit Zauberkästen aus Holz, Brettern, Balken, Rundhölzern und Aluminiumleitern. Die einzelnen Elemente werden miteinander kombiniert und zu einer Bewegungslandschaft zusammengestellt, auf der die Kinder klettern, balancieren, wippen und rutschen können. Die Kinder bauten die Bewegungslandschaft eigenständig auf und gestalteten sie ganz nach ihren Wünschen.
Die Module im Bereich Ernährung bieten spielerische und kindgerechte Möglichkeiten an, sich mit einer gesunden Ernährung zu beschäftigen: Ausreichend frisches Gemüse und Obst, viel trinken ohne Zucker, Vollkornprodukte und Milch. Jedes Modul enthält Anregungen zum Zubereiten von Speisen, zum Schmecken und Riechen. Die Kinder können ballaststoffreiche Brotschnitten mit Gemüsegesichtern verzieren, Schlagsahne zu Butter schütteln oder Geschmackstests durchführen.
Unsere Besuche in den Flüchtlingsunterkünften
Unser Projekt richtete sich hauptsächlich an Kinder und Jugendliche aus der Ukraine, die in Übergangswohnheimen leben.
Bei den wöchentlichen Besuchen von jeweils drei Stunden sowie in den 6-stündigen Einsätzen der Sommer- und Herbstferien erreichten wir 653 gemischtgeschlechtliche Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 2 und 17 Jahren aus zwei unterschiedlichen Übergangswohnheimen. Einige Eltern bzw. Begleitpersonen und sonstige Bewohner*innen nahmen ebenfalls an den Aktionen teil. Zum Teil kam die Zielgruppe aus der Ukraine, aber auch aus anderen Ländern wie Somalia, Nigeria, Afghanistan und Syrien.
Grundsätzlich konnten die Kinder bei uns selbst entscheiden was und wie lange sie spielen möchten. Sie durften immer ihre Wünsche äußern und ihre eigenen Ideen einbringen. Häufig wurde durch Gestik oder Bewegungen nach Dingen wie z.B. einem Springseil, Bausteinen oder Malsachen gefragt.
Die Begeisterung war den Kindern anzusehen. Es tat ihnen sichtlich gut, einfach Spaß zu haben, für ein paar Stunden ihre nicht immer einfachen Lebensumstände zu vergessen und nur Kind sein zu dürfen. Auf spielepädagogischer Ebene förderten wir damit ihre Kommunikation, Kooperation, sozialen Kompetenzen, Bewegung, Kreativität und ihr Selbstwertgefühl. Wir hießen sie damit auch willkommen in ihrer neuen Heimat.
Vorherige ABA-Projekte mit Flüchtlingskindern
Es war nicht unser erstes Projekt in einer Flüchtlingsunterkunft in Essen. Bereits von 2016 bis 2020 konnten wir dort bei verschiedenen ABA-Projekten Erfahrungen im Umgang mit geflüchteten Kindern sammeln. Wir besuchten damals fünf unterschiedliche Sammelunterkünfte der CSE (Caritas-SkF-Essen gGmbH). Zusätzlich besuchten wir Orte im Sozialraum der Stadt Essen über Allbau GmbH (Essens größter Wohnungsanbieter mit rund 17.700 Mietwohnungen).
„Willkommenskultur durch Spiel – Spielmobile an Flüchtlingsunterkünften“
Kooperationspartner*innen
Ansprechpartnerin
Eva Hofmann, Projektleitung ABA Fachverband
Mail: eva.hofmann@aba-fachverband.org
Tel.: 0176-92254798
Gefördert durch die
Aktion Mensch Sonderförderung Ukrainekrieg – Hilfe für geflüchtete Menschen