Stadtteil-Schule, Dortmund

RTEmagicC_Logo_Stadtteil-Schule_01.jpgEs sind die Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, die das Stadtviertel rund um den Borsigplatz im Dortmunder Norden in den letzten Jahren geprägt haben und in den kommenden Jahren prägen werden. An den Lebenssituationen, Problemen und speziellen Bedürfnissen dieser Menschen orientiert sich die Arbeit der Stadtteil-Schule Dortmund e.V.

Förderung, Beratung, Betreuung, Begleitung – mit dem Ziel, Chancen zu verbessern, Ressourcen auszubauen und die Integration in das (all)tägliche Leben zu fördern – dafür arbeitet das Team dieser besonderen (Lebens-)„Schule“ – unterstützt von unterschiedlichen Trägern und Netzwerken – mit Engagement und Kompetenz.

Vertrauen ist die Basis des Erfolgs. Und das Vertrauen in die Stadtteil-Schule Dortmund e.V. ist in fast zwei Jahrzehnten kontinuierlicher Arbeit gewachsen. Aus der Initiative arbeitsloser Pädagoginnen und Pädagogen, die 1986 ehrenamtlich im Dortmunder Norden für die Kinder der Migrantinnen und Migranten eine Betreuung und Hausaufgabenhilfe ins Leben gerufen haben, ist ein Verein geworden mit hochqualifizierten und motivierten festangestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Honorarkräften und zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern.

In dieser Zeit hat die Stadtteil-Schule Dortmund e.V. mit ihren unterschiedlichen Projekten die Integrationsmöglichkeiten sowie die soziale Kompetenz der ausländischen Mitbürger – und besonders der Mitbürgerinnen – erheblich verbessert und gleichzeitig dazu beigetragen, in den politischen Gremien Problembewusstsein zu schaffen.

Mittler zwischen Politik, Trägern und Betroffenen sein – eine Aufgabe, die sich die Stadtteil-Schule Dortmund e.V. gestellt hat. Die Erfolge sprechen für sich. In den politischen Gremien, bei Trägern und Verbänden und in der täglichen Arbeit hat die Stadtteil-Schule Dortmund e.V. sich zur Aufgabe gemacht, das Schlagwort „Integration“ mit Inhalten zu füllen, die sich an der Realität orientieren.

Aus dieser Realität sind Gesamtkonzepte einer sinnvollen und erfolgreichen Integrationsarbeit entstanden. Die Projekte begleiten die Menschen von der Grundschule bis in den Beruf, bieten auf Grund ihrer Verzahnung und Vielschichtigkeit Möglichkeiten von der individuellen Orientierung bis zur konkreten Hilfe.

Der Verein Stadtteil-Schule Dortmund e.V. ist politisch unabhängig, gemeinnützig, anerkannter Träger der freien Jugendhilfe nach § 75 KJHG und Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband.

Der Verein verfolgt in seiner an der Dortmunder Nordstadt orientierten Arbeit geschlechterbewusste sowie generell auf Verschiedenheit basierende Ansätze, die der schulischen und außerschulischen Bildungsförderung dienen. Die interkulturelle Stadtteilarbeit der Stadtteil-Schule wendet sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene, wobei hier Bürger(innen) mit Migrationshintergrund und solche aus sozial benachteiligten Familien eine wesentliche Rolle spielen. Ebenso richtet sich das Angebot an Senior(inn)en. Die Bewohner(innen) werden prinzipiell aktiv beteiligt.

Aktuell umgesetzt im Rahmen unterschiedlicher Programme werden Kinder- und Jugendförderung, Gesundheits- und Migrationsberatung, Beschäftigungs-, Qualifizierungs- und Vermittlungsmaßnahmen sowie Beratung für Jung und Alt. Ferner gibt es das Kompetenzzentrum „PortIn“ für türkische Jugendliche und ein Elterncafe. Ergänzt wird das Aufgabenspektrum durch Aktivitäten im Rahmen des Quartiersmanagements.

Standort

Realisiert werden die verschiedenen Projekte von einem interkulturellen und multiprofessionellen Team – Ausbilder(innen), Sozialpädagog(inn)en, Sozialwissenschaftler(innen), Lehrer(innen), Ingenieure/innen – an derzeit acht Standorten in der Dortmunder Nordstadt. Es handelt sich um einen Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf und einem hohen Anteil an ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern. In der Nordstadt wohnten zum 31. Dezember 2006 etwa 53.600 Menschen, davon ca. 11.000 im Quartier Borsigplatz, dem Standort der Stadtteil-Schule. „Der Blick auf die Altersstruktur zeigt die Nordstadt als vergleichsweise ‚jungen’ Stadtteil. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen ist mit 20,9 Prozent deutlich höher als in der Gesamtstadt (17,4 Prozent). Dass die Nordstadt ein ‚junger’ Stadtteil ist, geht im Wesentlichen auf den in Relation zur Gesamtstadt deutlich höheren Anteil an ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern zurück.“ (1)

Treffs

Das Bewusstsein der Teens und Jugendlichen über eigene Potenziale ist vergleichsweise gering ausgeprägt. So werden eigene interkulturelle Handlungskompetenzen weder als solche wahrgenommen, noch von Institutionen systematisch gefördert. Zudem verfügen die in der Dortmunder Nordstadt lebenden Kinder und Jugendlichen meist nur über geringe Spiel- und Freizeitmöglichkeiten und leben oft in beengten Wohnverhältnissen.

Mit dem Mädchentreff (seit 1991) und dem Treffpunkt Borsigplatz (seit 2000) werden den Teens und Jugendlichen im Sozialraum Borsigplatz Angebote gemacht, die orientiert am Dreiklang von Lebensweltorientierung – Gender Mainstreaming – Partizipation mittels der konzeptionellen Bestandteile

  • Offene Angebote
  • Mädchenarbeit
  • Jungenarbeit
  • aufsuchende Beratungsarbeit
  • Hausaufgabenhilfe und Förderunterricht
  • themenorientierte Kurs- und Freizeitangebote
  • berufliche Förderung (Beratung und Begleitung, Bewerbungstraining)
  • Sozial- und Lebensberatung
  • Gesundheitsförderung
  • Stadtteilarbeit

zur Verbesserung ihrer Lebenssituationen beitragen sollen. Die konkrete Ausgestaltung der Angebote leitet sich ab aus den Bedürfnissen, Problemlagen, Kompetenzen und Interessen der betroffenen Teens und Jugendlichen einerseits und den räumlichen Gegebenheiten der beiden Treffs andererseits. Eingebettet in (über-)regionale pädagogische und stadtteilorientierte Diskurse wird die konkrete Umsetzung der drei Grundprinzipien kontinuierlich kritisch reflektiert und angepasst.

Trägerverbund „3×4 Plus“ – Interkulturelle Kinder- und Jugendförderung

Zum 1. September 2003 übernahm der Trägerverbund „3×4 Plus“ unter Federführung des Planerladens und der Stadtteil-Schule e.V. drei städtische Jugendeinrichtungen in der Dortmunder Nordstadt. Zu diesem Zusammenschluss gehören noch zwei weitere freie Träger der Jugendhilfe: Die Brücke e.V. und das Soziale Zentrum e.V.

Die Kinder- und Jugendeinrichtungen

Kontakt

Stadtteil-Schule Dortmund e.V.
Oesterholzstraße 118-120
44145 Dortmund
0231.28 66 25-0

Die Bezeichnung „Stadtteil-Schule“ mag auf den ersten Blick ein wenig irritierend sein. Geschuldet ist sie der Tatsache, dass es seinerzeit vorwiegend arbeitslose Lehrer(innen) waren, die diese typische Dortmunder Nordstadt-Initiative ins Leben gerufen haben. Mit Schule im klassischen Sinne allerdings hat die Einrichtung nichts zu tun. Vor allem mit Blick auf Migrant(inne)n und benachteiligte Familien hat die Stadtteil-Schule eine unverrückbar wichtige Position im Stadtbezirk eingenommen. Die Vielfalt der organisierten Angebote, die reflektierte Berücksichtigung lebensweltspezifischer Aspekte und Anlässe sowie die zunehmende Erkenntnis der Bedeutsamkeit Offener Arbeit zeugt davon, dass sich der Träger und seine Einrichtungen in fachlicher wie organisatorischer Hinsicht konsequent interessen- und bedarfsorientiert weiterentwickelt haben. Anregungen durch die Stadtteil-Schule lohnen sich für Interessierte aus genannten Gründen – aber auch, weil wir es mit einem nicht alltäglichen „Entwicklungsmodell“ zu tun haben. Dafür vergibt der ABA Fachverband gern vier (****) Sterne.
___________________________________
(1) www.dortmund.de: Dortmunder Statistik

Weitere Informationen: Stadterneuerung Nordstadt 

Oktober 2007
Aktualisierung: 26. November 2010 (de)
Letzte Aktualisierung: 4. August 2014

 

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