Planerladen, Dortmund

RTEmagicC_Logo_Planerladen.jpg (1)Verein zur Förderung demokratischer Stadtplanung und stadtteilbezogener Gemeinwesenarbeit

Der Planerladen e.V. ist politisch unabhängig, gemeinnützig sowie als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband angeschlossen. Der Planerladen ist ein vom Bundesamt für Migration zugelassener Träger von Integrationskursen und einer (Schuldner-)InsoBeratungsstelle.

Verbesserung der Wohn- und Lebensbedingungen

Die Arbeit des Planerladens zielt auf die Verbesserung der Wohn- und Lebensbedingungen aller Bewohner der Dortmunder Nordstadt ab. Schwerpunktmäßig setzt sie bei besonders benachteiligten Bevölkerungsgruppen an. So stellen Migrantenfamilien eine wichtige Zielgruppe dar.

Sozialraumorientierte Stadtteil- und Quartiersentwicklung

Die stadtteilorientierten Angebote und Projekte greifen baulich-räumliche wie auch soziale Fragen auf und verknüpfen diese im Sinne einer sozialräumlich orientierten Stadtteil- und Quartiersentwicklung. Der direkte Kontakt zu den Bewohnern, ihre Beteiligung und aktive Mitwirkung stehen dabei im Mittelpunkt.

Präsent vor Ort mit einem interdisziplinären und interkulturellen Team

Der Planerladen besteht seit 1982 in der Dortmunder Nordstadt; er ist im Stadtteil als bürgernahe Einrichtung an mehreren Standorten mit Ladenlokalen und Büros vorzufinden. Im Team arbeiten Deutsche und Migranten als Fachkräfte mit pädagogisch-sozialen Qualifikationen sowie aus den verschiedenen Planungs- und Bauberufen eng zusammen.

Eingebunden in den Projektverbund Nordstadt

Mit seinen Ablegern, dem Büro für Architektur und Stadtentwicklung BASTA GbR, der Grünbau gGmbH (Gesellschaft zur Beschäftigung und Qualifizierung in der Stadterneuerung) und der Grünbau Fairkehrssicherungsdienst GmbH (ein sozialer Wirtschaftsbetrieb), bildet der Planerladen den Projektverbund Nordstadt.

Der Stadtteil: die Dortmunder Nordstadt (1)

Die Dortmunder Nordstadt fällt auf durch vielfältige Problemlagen (Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf). In diesem Stadtbezirk ist die Bevölkerungsstruktur geprägt von einem großen Anteil einkommensschwacher Familien. Des Weiteren leben hier vergleichsweise viele Migranten. Der Anteil ausländischer Bevölkerungsgruppen ist im Vergleich zu anderen Dortmunder Stadtbezirken überproportional hoch. Auffällig ist die multiethnische Struktur des Stadtbezirks. Dem Vernehmen nach soll die Dortmunder Nordstadt der „multikulturellste Stadtteil Deutschlands“ sein. Die größte Gruppe bilden die türkischen Mitbürger. In der Nordstadt wohnten zum 31. Dezember 2006 ca. 53.600 Menschen, davon über 25.200 im statistischen Unterbezirk Nordmarkt. Der Blick auf die Altersstruktur zeigt die Nordstadt als vergleichsweise „jungen Stadtteil“. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen ist mit über 20 Prozent deutlich höher als in der Gesamtstadt (mit gut 17 Prozent). Dass die Nordstadt ein so „junger Stadtteil“ ist, hat vor allem damit zu tun, dass Migranten immer noch mehr Kinder als Deutsche bekommen.

Aktuelle HandlungsfelderRTEmagicC_Planerl_JUKI.jpg

Der Planerladen führt folgende Angebote durch: Kinder- und Jugendarbeit, Sozial- und Schuldnerberatung, Bildungsangebote wie Sprachkurse und andere Seminare, Projekte zur beruflichen Integration benachteiligter junger Menschen sowie Kunst- und Kulturprojekte. Ergänzt wird diese reichhaltige Palette durch Maßnahmen zum Abbau von Fremdenfeindlichkeit sowie zur Förderung des interkulturellen Zusammenlebens und zum Quartiers- und Konfliktmanagement.

Kinder- und Jugendarbeit im Planerladen

Ein wichtiger Baustein der Arbeit des Planerladens ist eine breite Angebotspalette für Kinder und Jugendliche im Stadtteil. Im Kinder- und Jugendbereich des Offenen Treffs in der Schützenstraße, kurz „JuKi“, treffen sich seit mehr als 15 Jahren ausländische und deutsche Kinder und Jugendliche.

Der Wohnraum im Stadtteil ist beengt und die Spiel- und Freizeitmöglichkeiten sind relativ begrenzt. Im JuKi finden Kinder und Jugendliche Abwechslung und zahlreiche Möglichkeiten, aktiv zu werden.

Ziel der sozialpädagogischen Arbeit des Planerladens ist, die Lebenssituation der Kinder und Jugendlichen zu verbessern und soziale Kompetenzen zu fördern. Damit wird dazu beigetragen, Benachteiligung zu verringern. Junge Menschen sind zunehmend von fehlender Orientierung, unsicheren Berufs- und Lebensperspektiven sowie zunehmender Verschuldung betroffen. Dies führt nicht selten zu vermehrten Aggressionen. Um dem entgegenzuwirken, werden Orientierungs- und Unterstützungshilfen für die Lebenssituation der jungen Leute organisiert.

Leitlinien der Kinder- und Jugendarbeit des Planerladens sind Lebensweltorientierung, Partizipation und Geschlechterbewusstheit („Gender Mainstreaming“). Um diesem Anspruch gerecht zu werden, wurde eine Programmstruktur entwickelt, die verschiedene Handlungsansätze miteinander verknüpft:

Grundlage der Angebote sind die Sichtweisen, Denk- und Deutungsmuster der Jugendlichen, ihre Lebenslagen und Lebensverhältnisse – kurz gesagt: ihre Lebenswelten.

Partizipation von Kindern und Jugendlichen steht im Mittelpunkt der Arbeit. Partizipation hat eine elementare Bildungsfunktion, ist Lernfeld zum Gewinn demokratischer Kompetenzen und Ausdruck für gleichberechtigte Teilhabe an Entscheidungsprozessen. Partizipation in einem solchen Sinne ist keine einmalige Angelegenheit, sondern ein auf Dauer angelegtes Handlungsprinzip.

Eine konsequente Geschlechterbewusstheit als ein weiteres Prinzip der Arbeit ist ebenso ein zentrales Anliegen. Zwischenzeitlich führte dies zur praktischen Überprüfung der Planungen, Konzepte und Prozesse hinsichtlich geschlechtsspezifischer Aspekte. Darüber hinaus wird kritisch abgewogen, welche praktischen Wirkungen erzielt wurden; dies wiederum ist leitend für weitere Vorhaben.

„4 x 3 Jugendförderung plus“: Ein Trägerkonsortium

Zum 1. September 2003 übernahm das Trägerkonsortium „4×3 plus“ unter Federführung der Stadtteilschule und des Planerladens drei städtische Jugendeinrichtungen in der Dortmunder Nordstadt. Zu diesem Zusammenschluss gehören noch zwei weitere freie Trägern der Jugendhilfe: die Brücke e.V. und das Soziale Zentrum e.V.

RTEmagicC_Planerl_MGS.jpgDie Kinder- und Jugendeinrichtungen:

Kontakt

Planerladen e.V.
Verein zur Förderung demokratischer Stadtplanung und stadtteilbezogener Gemeinwesenarbeit
Rückertstraße 28
44147 Dortmund
0231/828362

Alle Infos im Internet

Die erste „offizielle“ Begegnung zwischen Pädagogik und Stadtplanung fand 1987 während der großen Fachtagung „Spiel- und Lebensraum Großstadt“ in Berlin statt. Für den ABA Fachverband war dies der Auftakt, kind- und jugendgerechte Stadtplanung neben pädagogischen Schwerpunkten zu seinen Aufgaben zu machen. Der Planerladen existierte zu diesem Zeitpunkt bereits, war allerdings noch relativ weit weg von den zahlreichen Aufgaben, die er heute zu verantworten hat. Anfang 1995 trat der Planerladen dem ABA Fachverband bei, kurz nachdem er mit seiner Kinder- und Jugendarbeit begonnen hatte. Mit Interesse und Freude konnte verbandlicherseits die immer stärkere Entfaltung dieses anfänglich kleinen alternativen Planervereins zu einem beachtlichen Träger der Kinder- und Jugendarbeit in der Dortmunder Nordstadt beobachtet werden. Dass sich aus Aktivitäten des Vereins auch andere Ableger – wie Grünbau und das Stadtentwicklungsbüro BASTA – entwickelt haben, verdient ebenso Respekt. Vor allem anderen freien Trägern sei der Planerladen mit seinen Einrichtungen – zum größten Teil über einen Verbund getragen – als gutes Beispiel einer konsequenten fachlichen wie organisatorischen Weiterentwicklung empfohlen. Dass in den Einrichtungen auch das Außenspiel von erheblicher Bedeutung ist, verdient weiterer Erwähnung. Für die vorbildliche Arbeit des Planerladens vergibt der ABA Fachverband vier (****) Sterne.

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(1) Die Dortmunder Nordstadt ist identisch mit dem Stadtbezirk Innenstadt-Nord.

August 2007
Aktualisierung: 26. November 2010 (de)
Letzte Aktualisierung: 4. August 2014

 

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