Kölner Jugendpark

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Foto: Kölner Jugendpark

Der Kölner Jugendpark ist eine von 22 Offenen Kinder- und Jugendeinrichtungen der Trägerorganisation Jugendzentren Köln gGmbH (JugZ). Er verfügt über ein Gelände von über 30.000 Quadratmetern und ein Gebäude mit 1.000 Quadratmetern und liegt im rechtsrheinischen Stadtteil Köln-Mülheim. Das Einzugsgebiet der Einrichtung ist der Großraum Köln und darüber hinaus angrenzende Orte wie Leverkusen, Rösrath und Bergisch Gladbach. Das Naheinzugsgebiet der Einrichtung sind die Kölner Stadtteile Deutz, Kalk, Mülheim, Nippes, Riehl, und Niehl. Der Jugendpark begreift sich als Einrichtung für Jugendfreizeit und Bildung. Zielgruppen der Einrichtung sind Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, Eltern und Großeltern. Vorrangig richten sich die Programmangebote an Kinder ab 6 Jahren und junge Leute bis 27 Jahren.

Geöffnet ist der Kölner Jugendpark ganzjährig überwiegend von 15.00 bis 22.00 Uhr an den Werktagen und von 14.00 bis 19.00 Uhr an den Wochenendtagen, bei Veranstaltungen werden die Öffnungszeiten flexibel verändert. Täglich gibt es außer den offenen Freizeitangeboten im Jugend-Café an den Wochentagen feste Gruppenangebote für Kinder und Jugendliche. An den Wochenenden kommen zu den offenen Freizeitangeboten im Jugend-Café noch Veranstaltungen für Kinder hinzu: Kinder-Disco, Flohmärkte für Kinder, Spielenachmittag usw. Für Jugendliche sieht das Programm etwa Bandfestivals oder einen Mädchenkulturtag vor.

In den Oster-, Sommer- und Herbstferien gibt es verschiedene Ferienaktionen für Kinder und Jugendliche. Erwähnenswert sind die Kinderaktionstage mit Filmen und Workshops, eine Ferienfreizeit für Kinder oder das Sommer-Zirkus-Camp für Kinder und Jugendliche. Eine internationale Jugendbegegnung mit Jugendlichen aus Polen und Deutschland findet in den Oster- und Sommerferien statt.

Zur GeschichteJugendpark

Der Kölner Jugendpark entstand im Jahr 1957 zur Bundesgartenschau im rechts-rheinischen Rheinpark in Köln. Zur Bundesgartenschau gehörte die „Schaffung mustergültiger Anlagen für Kinder und Jugendliche“. Es sollte „ein Anziehungspunkt für die Jugendlichen bis zu 25 Jahren entstehen und die Gestaltung eines frischen und frohen Jugendlebens ermöglichen“. Im Planungsstadium war ein Haus der Offenen Tür umgeben von Freiluft-, Sport- und Spielstätten vorgesehen. Im damaligen Jugendwohlfahrtsausschuss und dem Rat der Stadt Köln kam man überein, zum Betrieb der Einrichtung einen Verein, den Kölner Jugendpark e.V., zu gründen. Diese Herauslösung aus dem kommunalen Bereich bot eine flexiblere Ausrichtung sowie Handhabung der Jugendarbeit. Jugend- und Wohlfahrtsverbände erhielten die Möglichkeit zusammen mit den im Verein vertretenen städtischen Stellen – wie Jugendamt, Schulverwaltung und Sozialverwaltung – das Programm eigenverantwortlich zu gestalten. Erste Ansätze, den Jugendpark auch als Bildungseinrichtung zu nutzen, ergaben sich in den ersten Jahren durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Schulen, die im Jugendpark Freiluft- und Sportunterricht durchführten.

Im Zusammenhang mit neuen Entwicklungen der Jugendarbeit, die zunehmend Bildungsangebote im Rahmen der OT-Arbeit zu realisieren suchte, entstanden in den 70er Jahren Diskussionsforen, internationale Begegnungen und themenorientierte Filmabende. Durch den Erweiterungsbau anlässlich der Bundesgartenschau im Jahre 1971 konnten die Grundsteine für die Arbeit mit freien Gruppen wie Musikbands oder Jugendclubs gelegt werden.

Die in den Jahren 1980 bis 1983 weiter zunehmenden Bildungsangebote, in die auch die Schulung von Multiplikatoren innerhalb der Jugendarbeit einbezogen wurde, beeinträchtigten zunehmend die Offene Arbeit des Jugendparks durch starke Einbindung des Personal in zeitaufwändige bildungs- und gesellschaftspolitische Projekte.

Von den 80er Jahren ins 21. Jahrhundert

Mit dem Jahr 1984 erfolgte dann eine Kurskorrektur, um das entstandene Übergewicht der Bildungsarbeit so zu verändern, dass der Anteil der offenen Angebote wieder den Richtlinien der OT-Arbeit entsprach. In den 80er Jahren wurden verschiedene Angebotsbereiche konzipiert, die noch heute ihren Bestand haben:

  • Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche;
  • pädagogische Angebote für motorisierten Zweiradfahrer(innen);
  • musikpädagogische Angebote für Kinder und Jugendliche;
  • medienpädagogische Angebote für Kinder und Jugendliche;
  • internationale Jugendbegegnungen und Studienfahrten für Jugendliche.

Selbstverständlich unterlagen die Angebotsbereiche in den letzten Jahrzehnten auch Veränderungen. Jugendspezifische Einflüsse, der Wandel der Interessen bei den Jugendlichen sowie der technische Fortschritt trugen zu den Veränderungen bei.

Pädagogische Arbeit im motorisierten Zweiradbereich

Deutlich wird der Wandel besonders bei der Zweiradarbeit. In den 70er und 80er Jahren wurde das motorisierte Zweirad immer mehr zum Freizeit- und Sportgerät sowie zum Statussymbol. Die pädagogische Arbeit setzte bei 14-15-jährigen Jugendlichen an, die wegen verschiedenen Delikten wie Kraftfahrzeugdiebstählen straffällig wurden. In Zusammenarbeit mit der Polizei und dem Jugendamt wurden Angebote entwickelt, die sich am Interesse der Jugendlichen orientierten, ein KFZ zu fahren. Der Jugendpark bot aufgrund seiner Lage und seiner Räumlichkeiten eine dauerhafte Möglichkeit, Angebote wie eine offene Zweiradwerkstatt sowie Videoprojekte zum Thema Zweiradsicherheit und Erste Hilfe- und Pannenkurse anzubieten. Im Laufe der Jahre verlor das motorisierte Zweirad seinen Stellenwert bei den Jugendlichen. Jedoch hat sich im erlebnispädagogischen Bereich der Zweiradarbeit das Trial-Fahren mit den Aspekten Freizeit, Technik, Sicherheit als festes Gruppenangebot etabliert. Neben den Treffen zum Schrauben und Fahren in der Einrichtung gehören die Teilnahme an gemeinsamen Trialveranstaltungen und Wochenend- sowie Ferienfahrten mit Kollegen und Jugendlichen aus der JugZ zum festen Programm.

Pädagogische Angebote im Zirkusbereich

Neue Angebotsbereiche in der erlebnispädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bereichern ab dem Jahr 2003 die Angebotsvielfalt. 2003 fand zum ersten Mal ein 6-tägiges Zirkus-Sommer-Camp mit Übernachtung für 80 Kinder und 15 jugendliche Betreuer im Außengelände der Jugendeinrichtung statt. Eine Woche trainierten die jungen Artisten für das gemeinsame Bühnenprogramm, das schließlich Freunden, Eltern und Großeltern präsentiert werden konnte. Mittlerweile trifft sich wöchentlich eine Zirkusgruppe mit Kindern im Alter von 8 bis 13 Jahren und 14-tägig eine Varietégruppe mit Jugendlichen im Alter von 14 bis 19 Jahren.

RTEmagicC_Jugendpark_circuspappnase.jpg (1)Ein wichtiger Aspekt in der pädagogischen Arbeit mit den Jugendlichen ist hier die Partizipation. Gerade die Jugendlichen der Varietégruppe wachsen in ihre Rolle als Betreuer bei der Zirkusgruppe und bei dem Sommer-Zirkus-Camp im Jugendpark hinein. Ihre circensischen Fähigkeiten und auch die pädagogischen Fähigkeiten als Betreuer zu agieren, werden durch professionelle Begleitung fortgebildet.

Das Außengelände

Der Jugendpark ist ein Teil des Rheinparks und erstreckt sich über 30.000 qm. Er verfügt als einzige Jugendeinrichtung in Köln über ein so weitläufiges Außengelände. In dem in 10 Meter Höhe installierten Hochseilgarten bieten ausgebildete Hochseiltrainer Teamtrainings für Jugendgruppen und Schulklassen an. Partner und Betreiber des Hochseilgartens ist die Firma Insight Out.

RTEmagicC_Jugendpark_kinderdisco_helloween.jpgDer Rheinpark und somit auch der Jugendpark dienen den Kölner Bürgern insbesondere Familien mit Kindern als Naherholungsgebiet. Privatpersonen, Organisationen und Institutionen finden eine legale Möglichkeit vor, ein Grillfest, ein Klassenfest oder eine Übernachtung auf dem Gruppenzeltplatz zu organisieren. Des Weiteren wird im Außengelände eine Minicarbahn für Elektrofahrzeuge und eine Minigolfanlage betrieben. Auf dem Jugendzeltplatz bestehen Übernachtungsmöglichkeiten für Individualtouristen. Größere Organisationen, etwa die Pfadfinder oder der evangelische Kirchentag hatten und haben die Möglichkeit, hier Zeltlager mit bis zu 1.500 Personen durchzuführen.

Das Gelände eignet sich auch, um Open-Air-Musik-Veranstaltungen oder Festivals durchzuführen, die Organisationen oder Veranstalter, die dies tun, finden durch die Einrichtung Unterstützung. Seit 1984 findet einmal jährlich eine BMX-Freestyle-Veranstaltung oder -Weltmeisterschaft statt.

Kontakt

Jugendzentren Köln gGmbH
Kölner Jugendpark
Petra Zachmann
Sachsenbergstraße
51063 Köln
Telefon 0221/811 198
Fax 0221/88453

Wer über die Zoobrücke nach Köln fährt, macht sich in der Regel keine Gedanken darüber, dass der Weg über den Rheinpark und den sich anschließenden Jugendpark führt. Fast bis zur Mülheimer Brücke erstreckt sich das riesige Gelände. Der ABA Fachverband konnte sich eine Bild von den umfassenden Möglichkeiten machen, die junge Leute hier vorfinden: Vom freien Spiel, über zahlreiche offene und Gruppenangebote scheint hier fast alles möglich. Bereits seit längerem ist uns die große Identifikation Jugendlicher aus dem Kölner Jugendpark mit „ihrer Einrichtung“ aufgefallen, wenn sie von uns durchgeführte Fortbildungen besuchten. Dass die Einrichtung inzwischen (2007) 50 Jahre alt ist, finden wir beachtlich, beachtlich auch, dass das „hohe Alter“ der Attraktivität dieser lebhaften Einrichtung keinen Abbruch getan hat. Noch mal herzliche Glückwünsche zum Geburtstag! Der ABA Fachverband vergibt für die Arbeit der Einrichtung gern vier (****) Sterne.

Juli 2007
Aktualisierung: 24. November 2010
Letzte Aktualisierung: 3. August 2014 

 

 

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