NAGEL-Redaktion – Kommunale Bildungslandschaften

Foto: Rainer Deimel

 

Bildung ist mehr als Schule!
Abschlusserklärung der Fachtagung „Entwicklung kommunaler Bildungslandschaften aus Sicht der Kinder- und Jugendarbeit“ der AGOT-NRW am 27. November 2009 in Bochum

 

Kommunale Bildungslandschaften: Eine geignete Konzeptfigur für die Förderung mehrdimensionaler Bildung?
Ein Beitrag von Christoph Berse, veröffentlicht in der Zeitschrift inform des Landschaftsverbandes Rheinland (Landesjugendamt)

Der Deutsche Verein (für öffentliche und private Fürsorge) hat Mitte 2007 ein beachtlichesDiskussionspapier zur Entwicklung Kommunaler Bildungslandschaften vorgelegt.

Darin heißt es unter anderem:

Eine optimale Entwicklungsförderung junger Menschen kann nur gelingen, wenn soziales, schulisches und emotionales Lernen miteinander verbunden wird.
Dies kann nur erfolgreich ausgestaltet werden, wenn alle für Bildung und Erziehung verantwortlichen Träger und Institutionen in verbindliche Vernetzungsstrukturen eingebunden sind und Familien aktiv einbeziehen.
Die Kommune ist die zentrale Plattform für die Bildung junger Menschen. Sie ist der Ort, an dem schulisches, soziales und emotionales Lernen und Bilden stattfindet. Deshalb muss die Steuerungsverantwortung für die Verzahnung der Träger, Einrichtungen und Angebote durch die Kommune wahrgenommen werden, weil nur sie den erforderlichen Rahmen zur optimalen Nutzung der örtlichen Ressourcen sicherstellen und verbindliche Kooperationsstrukturen herstellen kann.

Und weiter:

Der Schlüssel für die Integration in die Gesellschaft und die dauerhafte Teilhabe aller jungen Menschen an einer selbstbestimmten und zukunftsorientierten Lebensgestaltung liegt in einem Bildungsverständnis, das den erfolgreichen Erwerb von schulischen, sozialen und emotionalen Kompetenzen und Fähigkeiten beinhaltet.
Ausgangspunkt für die Organisation der Bildungs- und Lernprozesse muss die Orientierung an den individuellen Bedürfnissen und Leistungspotenzialen junger Menschen in ihren jeweils altersspezifischen Phasen vor Ort sein.
Entwicklungs- und Bildungsprozesse junger Menschen in ihren ersten Lebensjahren sind in einem besonderen Maße abhängig von den Ressourcen ihres Lebensumfeldes. Eltern nehmen im Bildungsprozess ihrer Kinder eine zentrale Rolle ein. Kommunale Bildungslandschaften beziehen deshalb die Eltern strukturell in die Verantwortung für die Gestaltung der Lebens- und Bildungsorte ihres Umfeldes ein.
Eine Kommunale Bildungslandschaft entsteht, wenn alle am Prozess der Bildung, Erziehung und Betreuung beteiligten Akteure ihre Angebote miteinander verschränken und zu einem konsistenten Gesamtsystem zusammenführen: Familie, Kindertageseinrichtung, Kinder- und Jugendhilfe, Schule, Wirtschaft und Betriebe etc.
Die konsequente Orientierung am Bild einer Kommunalen Bildungslandschaft ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer von Bildung unterstützten Chancengleichheit und schafft somit günstige Voraussetzungen für die Sicherung gesellschaftlicher Teilhabe.
Um diesen Prozess voranzutreiben und zu steuern bedarf es einer Weiterentwicklung der Kooperationskultur mit verbindlichen Kontrakten der beteiligten Organisationen unter öffentlicher Verantwortung.
Ziel ist die Schaffung einer tragenden Struktur, die die Abstimmung aller Prozesse der Bildung, Erziehung und Betreuung auf kommunaler Ebene ermöglicht.
Kommunale Bildungslandschaften bilden diese Struktur ab. Durch sie wird die strukturierte Abstimmung aller Angebote der Bildung, Betreuung und Erziehung ermöglicht und damit gleichsam das separierte Denken und Handeln in Einzelzuständigkeiten merklich reduziert.
Ein umfassendes Bildungsmonitoring als integriertes Berichtswesen von Bildungsverläufen vor Ort sind Grundvoraussetzung für eine Integration von Schulentwicklungs- und Jugendhilfeplanung und ein Qualitätssicherungsinstrument Kommunaler Bildungslandschaften.
Eine kontinuierliche Evaluation der Kooperations- und Abstimmungsstrukturen der Kommunalen Bildungslandschaften ist erforderlich, um die erzielten Wirkungen überprüfen und die Netzwerke weiterentwickeln zu können.

Gesamtes Diskussionspapier des Deutschen Vereins herunterladen

Auch in Nordrhein-Westfalen gibt es Aktivitäten zur Umsetzung Kommunaler Bildungslandschaften, bei denen unter anderem der ABA Fachverband beteiligt ist.

Diese Seite ist zur Flankierung dieser Bemühungen eingerichtet worden. Sie soll die Entwicklung begleiten.

Sie können hier herunterladen

Prof. Dr. Werner Lindner (Fachhochschule Jena) 1: Kooperation von Jugendverband und Schule im Rahmen kommunaler Bildungslandschaften – Neue Herausforderungen und alte Verlegenheiten (Skript eines Vortrages vom 12. September 2009 bei der Landeskonferenz SJD-Die Falken, Landesverband NRW, in Gelsenkirchen)

Bildungslandschaften_Neue_Herausforderungen_alte_Verlegenheiten-2

Begleitendes Powerpoint Material Kooperation von Jugendarbeit und Schule im Rahmen Kommunaler Bildungslandschaften (5 MB)

Prof. Dr. Werner Lindner (Fachhochschule Jena) 1: Visionen einer vernetzten Bildungslandschaft (Vortrag vom 19. April 2008 beim Landesjugendring Rheinland-Pfalz) Herunterladen

 

Prof. Dr. Werner Lindner (Fachhochschule Jena) 1: Neue Netze der Verantwortung für Bildung und Lebensbewältigung. Konzeption für das integrative Zusammenwirken von Erziherischen Hilfen, Schulsozialarbeit, Kinder- und Jugendarbeit und Schule in Jena-Lobeda und Jena-Winzerla (Stand: Oktober 2008) Herunterladen

 

***************************

1 Prof. Dr. Werner Lindner ist Mitglied im Beirat des ABA Fachverbandes. Die eingestellten Beiträge hat er uns freundlicherweise zur Verwendung zur Verfügung gestellt.

Mitglied werden

ABA-Mitglieder begreifen sich als Solidargemeinschaft. Sie setzen sich in besonderer Weise für die Belange der Offenen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ein.

Mehr …

Aktuelle Projekte

Was macht der ABA Fachverband eigentlich? Hier stehts´s! Besuchen Sie die derzeitigen ABA-Baustellen.

Mehr …

Der i-Punkt Informationsdienst: handverlesene Infos aus der ABA-Welt, regelmäßig und kostenlos, direkt in Ihr Postfach.
Hinweis: Ihre E-Mail Adresse wird gespeichert und verarbeitet, damit wir Ihnen eine Bestätigungsmail schicken können. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Nach oben scrollen