Programm „Angekommen?! (Offene) Kinder- und Jugendarbeit mit jungen Geflüchteten und Zuwander_innen – Impulse für die Praxis“

AGOT-LogoFachtag der AGOT-NRW e.V.

Donnerstag, 12. November 2015, Jugendzentrum Multicult, Am Haxthausenhof 18, Paderborn

Beschreibung

Kriege, Krisen und Arbeitslosigkeit veranlassen Menschen weltweit ihre Heimat zu verlassen. Geflüchtet oder ausgewandert befinden sich diese Menschen in schwierigen und teils menschenunwürdigen Situationen. Und so ist auch die Lebensrealität von geflüchteten und zugewanderten Kindern und Jugendlichen in Deutschland in der Regel von Ungewissheit, Perspektivlosigkeit und Ausgrenzung geprägt. Mit der Zunahme von Flucht und Zuwanderung wird auch die (Offene) Kinder- und Jugendarbeit herausgefordert, sich stärker einzumischen.

(Offene) Kinder- und Jugendarbeit hat aufgrund ihrer Prinzipien, Expertise und Methoden besonderes Potenzial, um den Umgang mit geflüchteten und zugewanderten Kindern und Jugendlichen in unserer Gesellschaft mitzugestalten. Zudem ist es für sie nicht ganz neu, mit geflüchteten und/oder zugewanderten Kindern und Jugendlichen zusammen zu arbeiten. Gleichzeitig wirken sozialpädagogische Angebote vielerorts vereinzelt oder nebeneinander her. Oder es gibt sie nicht. Wie kann es also gelingen, auch geflüchtete und zugewanderte Kinder und Jugendliche besser in ihrer Entwicklung zu fördern und sie gleichberechtigt zur Selbstbestimmung zu befähigen?

Die Fachtagung zielt darauf ab, Erfahrungen und Methoden der (Offenen) Kinder- und Jugendarbeit diesbezüglich zu bündeln und zu systematisieren. Das dadurch gewonnene Wissen soll dokumentiert und in die Debatte um den Umgang mit Geflüchteten und Zuwander_innen einfließen.

Tagesverlauf

9.30 Uhr Ankommen

10 Uhr Begrüßung

AGOT-NRW, Stadt Paderborn

10.15 bis 12.30 Uhr Vorträge

Moderation: Anne Broden, IDA-NRW

Die rechtliche Situation junger Geflüchteter in NRW (Dr. Zübeyde Duyar, AK Asyl Bielefeld)

Bei dem Vortrag sollen neben den asyl- und aufenthaltsrechtlichen Perspektiven der minderjährigen und jungen Flüchtlinge auch ihre Unterbringungs- und Betreuungssituation sowie der Zugang zu Bildung und Beschäftigung aufgezeigt werden. Insbesondere unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge fallen in Deutschland unter das Kinder- und Jugendhilferecht (SGB VIII) und für sie gelten teilweise andere asyl- und aufenthaltsrechtlichen Bestimmungen als für begleitete, minderjährige und volljährige Flüchtlinge. Der Vortrag soll das nötige Hintergrundwissen vermitteln, um die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Situation der Kinder und Jugendlichen zu verstehen und sie dabei zu unterstützen, Hilfs- und Bildungsangebote wahrzunehmen und die damit verbundenen Chancen für sich zu nutzen.

Offene Kinder- und Jugendarbeit mit jungen Geflüchteten und Zuwander_innen – Chancen und Herausforderungen (Sonja Knobloch, Jugendarbeit Hamm Westen)

12.30 Uhr bis 13.30 Uhr Mittagspause

13.30 bis 15.30 Uhr Arbeitsgruppen

Workshop 1: Wie gelingt die Gestaltung unseres OT-Alltages mit jungen Geflüchteten, ohne die Stammbesucher_innen aus dem Blick zu verlieren? (Andrea Heinz, Landesarbeitsgemeinschaft Katholische Offene Kinder- und Jugendarbeit NRW)

Es ist seit jeher unsere tägliche Herausforderung in der Offenen Arbeit, dass sich in unseren Einrichtungen konkurrierende, sich voneinander abgrenzende Gruppen begegnen. Aktuell treffen unsere StammbesucherInnen vermehrt mit geflüchteten Jugendlichen aufeinander. Wie es uns gelingen kann, dass diese Gruppen friedlich miteinander auskommen, vielleicht sogar einander verstehen und aufeinander zugehen, das möchte ich anhand einiger Projekte, aber auch anhand von Materialien für die Praxis vorstellen.

Workshop 2: Einblick in die Koordination der Flüchtlingshilfe am Beispiel der Stadt Paderborn – Chancen und Möglichkeiten der Offenen Kinder- und Jugendarbeit unter dem Aspekt der Flüchtlingssituation in Deutschland (Verena Kopp, Stadt Paderborn)

Verena Kopp aus Paderborn stellt dar, wie die Flüchtlingsabteilung innerstädtisch koordiniert wird und zeigt an Hand von Praxisbeispielen auf, welche Fördermöglichkeiten und Chancen für Offene Kinder- und Jugendarbeit bestehen. Im Anschluss an Ihren Vortrag besteht die Möglichkeit für Erfahrungsaustausch und Diskussion.

Workshop 3: Viele Spiele – wenig Worte! Welche Spiele eignen sich für Gruppen, wenn „Sprache“ nicht als Kommunikationsmittel zur Verfügung steht? (Karin Broekmann, Spielpädagogin, 25 Jahre Berufserfahrung in der Kinder-, Jugend- und Bildungsarbeit)

Gespielt wird auf der ganzen Welt, Spielen ist ein ganzheitlicher, aktiver und partizipativer Prozess. Welche Spiele eignen sich für Gruppen (Kinder, Jugendliche aber auch Erwachsene), wenn „Sprache“ nicht als Kommunikationsmittel zur Verfügung steht? Wie können wir gemeinsam in Kontakt kommen, auch wenn wir uns sprachlich nicht, oder nur unzureichend, verständigen können? Der Workshop bietet hierzu Anregungen und Spiele, die direkt in der Praxis angewandt werden können. Voraussetzung: Neugier, Spaß und bequeme Schuhe 😉

Workshop 4: Neue Wege und Projekte in der Arbeit mit jungen Flüchtlingen und Zuwander_innen (Sonja Knobloch, Vignaraj Shammugarajah, Jugendarbeit Hamm Westen)

Der Workshop bietet praxisnahe Erfahrungsberichte aus der Offenen Jugendarbeit im Umgang mit der steigenden Anzahl junger Geflüchteter und Zuwander_innen im Stadtteil Hamm Westen. Welche Besonderheiten weisen diese Kinder und Jugend-lichen auf, welche Anforderungen werden an die Pädagog_innen gestellt und in welchem Rahmen werden spezifische Angebote eingebettet?

Workshop 5: „Raus aus der Rundturnhalle!“ – wie aus rechten Parolen bei Facebook eine Flüchtlingsinitiative (mit uns) entstand (Michelle Selina Diedrichs und Nicole Riemer, Falkenfamilie Recklinghausen, Marl)

Anhand der Arbeit des „Jungen Flüchtlingsforums Marl“ möchten wir euch die Praxis unserer Offenen Kinder- und Jugendarbeit mit Geflüchteten im Jugendzentrum und beim Spielmobil  vorstellen. Wir präsentieren euch vielfältige Kreativangebote sowie Karten- und Brettspiele, die ohne eine gemeinsame Sprache funktionieren – und geben euch die Gelegenheit, diese auszuprobieren.

15.30 bis 16.30 Uhr Abschlussplenum

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