Im Ratssaal des Monheimer Rathauses fand am Samstag, 12. November 2016 die 17. Landeskonferenz der Spielplatzpaten NRW im ABA Fachverband Offene Arbeit mit Kindern und Jugendlichen statt. Auch diesmal konnten die über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Kommunen im Land wieder äußerst zufrieden nach Hause fahren.
Für die Stadt Monheim übernahm die Jugendamtsleiterin Simone Feldmann die Begrüßung zu Beginn der Veranstaltung. Wunschgemäß nahm sie diese Gelegenheit auch zum Anlass, über die Entwicklung Monheims als „Hauptstadt für Kinder“ zu informieren. Im Rahmen dieses Projekts ist Monheim als Kommune bemüht, möglichst optimale Zukunftschancen für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Nach diesem Begrüßungs- und Einstiegsreferat übernahm die Patenverantwortliche beim Jugendamt Monheim, Eva Heggemann, gemeinsam mit ihrem Kollegen Fabian Andrick einen kurzweiligen Einstieg in die Konferenzthemen. Um das fachliche Bild der Kommune bei den Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmern abzurunden, informierte der Abteilungsleiter der Kinder- und Jugendförderung, Achim Wieghardt, in einem kleinen Vortrag über die Arbeit des Aktionsmobils. Dieses bietet Spiel-, Sport- und Beschäftigungsangebote für Kinder und Jugendliche auf den Straßen und Plätzen der Stadt. Von April bis Oktober fährt das Aktionsmobil regelmäßig Spielflächen im Stadtgebiet an.
Hauptreferent war diesmal der Spielplatzdesigner Günter Beltzig aus Hohenwart nahe Ingolstadt/Oberbayern. Einigen Konferenzbesucherinnen und -besuchern war er bereits von einem früheren Auftreten auf einer Patenkonferenz in Köln bekannt. Diesmal lieferte Günter Beltzig plastische und eindrucksvolle Hinweise unter dem Thema „Wie Kinder spielen“. Sein Vortrag stand präzise im Zusammenhang mit dem Motto der diesjährigen Konferenz. Dieses lautete „Risiko als Spielwert“.
Die Konferenz wurde auch als Gelegenheit genutzt, den Auftakt zur Verabschiedung der „Monheimer Erklärung“ des ABA Fachverbandes zu liefern. Die Monheimer Erklärung firmiert ebenfalls unter dem Thema „Risiko als Spielwert“. Vor genau 21 Jahren wurde auf dem gleichnamigen Kongress des ABA Fachverbandes in Hagen die „Hagener Erklärung“ verabschiedet. Unerfreulicherweise hat sich die Situation nur punktuell verbessert. Großenteils hat sie sich eher noch weiter zugespitzt – bis hin zu einer an einen Sicherheitswahn anmutenden Haltung jungen Menschen gegenüber. Ein Großteil der Bevölkerung ist mittlerweile derart verunsichert, dass Kindern und Jugendlichen vielfach kaum noch eigenständiges und eigenverantwortliches Handeln zugetraut wird.
Diesem konstruktiv zu begegnen, ist eines der Ziele der Monheimer Erklärung. Sie ruft auf zu einem deutlicheren risikobewussten, kompetenten und risikomündigen Denken und Handeln. Gegen Ende der Konferenz wurde die Monheimer Erklärung einstimmig verabschiedet. Sobald sie die weiteren Gremien im ABA Fachverband, wie etwa den Vorstand, durchlaufen hat, wird sie veröffentlicht werden.
In seinem Hauptvortrag wurden die Bemühungen des ABA Fachverbandes durch die Ausführungen von Günter Beltzig argumentativ vehement unterstützt. Der Vortrag wurde von eindrucksvollen Bildern umrahmt.
Die Botschafterin der Spielplatzpaten im ABA Fachverband, die Schauspielerin Sandra Borgmann, hatte auch diesmal wieder ihre Teilnahme zusagt. Leider war sie erkrankt und musste daher kurzfristig absagen. So blieb es bei einem Grußwort ihrerseits durch die Veranstalter. Die Anwesenden wünschten ihr alles Gute und eine alsbaldige Genesung.
Wunschgemäß gab es während der Konferenz auch wieder reichlich Zeit für informelle Gespräche untereinander sowie entsprechende fachliche Beratungen. Für die Nachmittagsstunden waren weitere Inhalte angekündigt. Leider musste der Beitrag von Dr. Ulrike Löw, der die Paten über den Umgang mit Diskriminierung und Rassismus informieren sollte, abgesagt werden. Dies ebenso aufgrund einer unerwarteten Erkrankung der Referentin. Er soll bei Gelegenheit in näherer Zukunft nachgeholt werden.
Infolgedessen stand für die übrigen Themen mehr Zeit zur Verfügung. Ebenso konnte ausführlich über das Engagement der neuen Deutschen Postcode Lotterie informiert werden. Hierbei handelt es sich um eine gemeinnützige Lotterie, die die Arbeit des ABA Fachverbandes finanziell unterstützt – vor allem den Einsatz des Bewegungs- und Ernährungsmobils BEMIL. Das BEMIL war übrigens ebenfalls vor Ort. Diesmal konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch die von diesem Verbandsspielmobil mitgeführten Materialien detailliert inspizieren und ausprobieren, wovon reichlich Gebrauch gemacht wurde. Zuvor hatte das Mitglied der ABA-Geschäftsführung, Horst Oesterwind-Stiller, neben Informationen über Existenz und Engagement der Deutschen Postcode Lotterie dazu animiert, sich selbst auch mal Lose für einen guten Zweck zu erwerben.
Abgerundet wurde die diesjährige Konferenz durch einen Vortrag der Gründerin des Spielplatzpaten-Projekts in der Stadt Mettmann, Nicola Hengst-Gohlke – Titel: „Mein Spielplatzsong“. Am Ende ihres Vortrages motivierte sie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, das aktuelle Lied gemeinsam zu intonieren. Überraschenderweise hatte der Kölner Spielplatzpate Tom G. ein Akkordeon dabei, mit dem er den Gesang begleiten konnte. Dies war gewiss ein weiterer Grund für die Anwesenden, nach den hilfreichen inhaltlichen Beträgen mit der Musik im Kopf und im Ohr die Heimreise antreten zu können.
Die 18. Landeskonferenz der Spielplatzpaten NRW im ABA Fachverband wird voraussichtlich am 18. November 2017 in Essen stattfinden.