NAGEL-Redaktion – Tetanus – Wundstarrkrampf

Obwohl so selten, warnt der ABA Fachverband ? vor allem im Bereich der Abenteuerspielplätze ? vor Infektionen mit Tetanus, da sie bei nicht vorhandenem Impfschutz jederzeit möglich sein können, zum Beispiel ausgelöst durch die einzige typische ASP-Verletzung, den Nagelstich. Das Tetanus-Bakterium kann sich überall im Erdreich befinden, sich infolgedessen auch über eindringende Nägel verbreiten. Wir gehen davon aus, dass nach wie vor bei den meisten Kindern und Jugendlichen ausreichender Impfschutz besteht. Sicherheitshalber empfehlen wir allerdings, im Falle von ? meistens kleinen ? Verletzungen die Eltern zu informieren und sich nach dem entsprechenden Impfschutz bei den Kindern zu erkundigen (Sorgfaltspflicht!). Nachfolgend eine kurze Beschreibung von Dr. Martina Waitz, die diese im Auftrag der Techniker Krankenkasse verfasst hat (veröffentlicht am 13.01.2003)

 

Wodurch wird Tetanus ausgelöst?

 

Tetanus (Wundstarrkrampf) wird durch das Bakterium Clostridium tetani ausgelöst. Dieses Bakterium ist auf der ganzen Welt verbreitet und kommt überall in Erde und Staub vor. Besonders angereichert ist der Erreger in Pferdemist. Das Bakterium kann so genannte Sporen bilden, die sehr widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse sind. Bei Abwesenheit von Sauerstoff (z. B. in Wundtaschen) kommt es zur Vermehrung der Erreger. Sie bilden ein Toxin (Giftstoff), das Tetanospasmin. Das Gift wandert an den Nerven entlang zum Rückenmark und in den Hirnstamm. Es blockiert dort hemmende Nervenimpulse auf die Muskeln, so dass es zu einer Daueranspannung und Krämpfen der Muskulatur kommt. Die Erkrankung entsteht durch das Eindringen der Erreger in Wunden (eine Aufnahme durch den Mund hat keine Auswirkung). Besonders gefährdet sind tiefe, verschmutzte, nicht blutende Wunden mit abgestorbenem Gewebe (z. B. offene Quetschungen, Brandwunden). Es kann auch nach Bagatellverletzungen zum Auftreten von Wundstarrkrampf kommen. Durch entsprechende Impfungen ist der Tetanus in der westlichen Welt heute selten geworden. In Deutschland traten in den letzten Jahren weniger als 15 Fälle pro Jahr auf, fast ausnahmslos waren ältere Menschen ohne ausreichenden Impfschutz betroffen. Weltweit erkranken ungefähr 300 000 Personen jährlich. Vor allem in den Entwicklungsländern sterben auch heute noch viele Neugeborene an Tetanus. Die Eintrittspforte des Erregers ist dabei die Nabelschnur. Überlebt man die Erkrankung, so besteht keine Immunität.

 

 

i-Punkt 1-2004

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