NAGEL-Redaktion – Kultur-Allerlei

Es ist ja nicht der Erste und auch nicht der Einzige, doch jetzt hat es auch Herbert Blomstedt gesagt: Leipzigs Anfang Juli 2005 ausgeschiedener Gewandhauskapellmeister vermag den Dirigentenstab ähnlich energisch zu schwingen wie das Zepter der hohen Kultur. Er sagte also: Eigentlich sei die ganze Gesellschaft krank. Die Erziehung zur Kultur habe kläglich versagt. Geistige Werte seien nicht mehr gefragt. Es sei aufgezogen eine Epoche des krassen Materialismus.

Aber Herr Blomstedt: Wir haben doch jede Menge Kultur. Wir haben die Lese-Kultur, die Schreib-Kultur, die Wohn-Kultur, die Lauf-Kultur sowie Fahr-, Sitz- und Sofa-Kultur. Wie haben die Spiel-Kultur und die Sprach-Kultur, des Weiteren die Schlaf-Kultur, die Ess- und Trink-Kultur, die Arbeits- und Büro-Kultur sowie die Haarschneide- und die Fußpflege-Kultur. Wir haben dazu Rock-, Hosen-, Krawatten- und Schuh-Kultur und sogar eine Socken-Kultur. (*)

Wenn das noch nicht genügt, haben wir außerdem noch Bau-Kultur, Gegen-Kultur, Jugend-Kultur, Sub-Kultur, Unternehmens-Kultur, Industrie-Kultur, Alltags-Kultur, Kiosk-Kultur, Kneipen-Kultur und Karnevals-Kultur.

Was sagen Sie jetzt, Herr Blomstedt?

(Christopher Onkelbach in der WAZ vom 23. Juli 2005)

 

(*) Vom Kultur-Beutel ganz zu schweigen!

i-Punkt 10-2005

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