NAGEL-Redaktion – Keyboard, Pferd und Spielmobil…

Gemeinsames Erleben im leistungsfreien Raum
Das neue Arbeitsfeld „Integrative Spiel- und Kulturpädagogik“

Von Martin Bügler und Karl-Michael Brand

Der Begriff „integrative Spiel- und Kulturpädagogik“ steht für ein weites pädagogisches Handlungsfeld, in dem versucht wird, Möglichkeiten für gemeinsame Aktivitäten von behinderten und nichtbehinderten Kindern und Jugendlichen vor allem im außerschulischen Bereich zu schaffen. Damit soll ein Beitrag zur Verwirklichung von sozialer Integration behinderter und nichtbehinderter Menschen geleistet werden.
Immer noch kommt es viel zu selten vor, dass sich die Sonderpädagogik mit der Frage nach Integrationsmöglichkeiten im Freizeitbereich auseinandersetzt (Anm. der Red.: In unserer Reihe DER NAGELKOPF, Heft Nr. 11, das ebenfalls einen Beitrag von Karl-Michael Brandt enthält, beschäftigten wir uns mit diesem Thema; dieser NAGELKOPF ist noch erhältlich). Statt dessen macht sich das allgemeine Interesse am Thema Integration fast ausschließlich an der Schule mit ihren Selektionsmechanismen fest.

1. Integrationshilfen durch Freizeitförderung

In vielen Veröffentlichungen wird der Freizeitbereich als für die soziale Integration (geistig) Behinderter besonders günstiger Bereich angesehen: Freizeit als eigener struktureller Sektor, der im Vergleich zu anderen Lebensbereichen weitgehend frei von Leistungskriterien und -anforderungen sein sollte, bietet durch seine Offenheit, d.h. durch geringere institutionelle Rahmenbedingungen, vielfältige Möglichkeiten zu selbstbestimmtem Handeln sowie zu Kontakten zwischen Behinderten und Nichtbehinderten.
Günstig sind beispielsweise folgende Aspekte von Freizeit: relativ freie Verfügbarkeit über Zeit, weitgehendes Fehlen von Leistungsanforderungen, geringe institutionelle Vorstrukturierung, vielfältige Handlungs- und Verhaltensmöglichkeiten oder Selbstbestimmung. Die Freizeitsituation vieler behinderter Menschen ist durch einige Erschwernisse gekennzeichnet:

–       unmittelbare Folgen der Schädigung, z.B. fehlende Mobilität, visuelle oder akustische        Beeinträchtigungen im Verkehr u.a.
–       zeitliche Ausdehnung der alltäglichen Versorgungs-, Hygiene- und Gesundheitsmaßnahmen
–       familiäre Bindung, z.B. durch Überbehütung oder Vereinnahmung durch einen Elternteil
–       Rehabilitationsüberschuss (gemeint ist ein Übermaß an medizinischer Beratung und Behandlung)
–       starke Kompensations- und Regenerationswünsche infolge Überbeanspruchung durch Arbeit, z.B. als        Folge schlechten Gesundheitszustandes, durch eintönige Arbeitsaufgaben, durch Schule 
–       fehlende Kontaktstellen
–       Unzugänglichkeit von öffentlichen Verkehrsmitteln und Freizeiteinrichtungen
–       Erreichbarkeitsprobleme
–       Selbstisolierungstendenzen
–       unzureichende Ausbildung von Interessen und Freizeitgewohnheiten.

Aus der Diskrepanz zwischen der Bedeutung von Freizeit und der realen Freizeitsituation vieler behinderter Menschen ergibt sich die Notwendigkeit freizeitpädagogischer Angebote.

2. Integrationsansätze im Freizeitbereich

In der Vergangenheit sind zahlreiche spezielle Freizeitangebote für behinderte Menschen entstanden, z.B. spezielle Einrichtungen der Erwachsenenbildung, Studienreisen, Sportveranstaltungen, aber auch Angebote mit sozialintegrativem Anspruch, insbesondere im Rahmen der „Offenen Behindertenarbeit“, z.B. die Behindertenfreizeitclubs. Spätestens hier zeigt sich die Notwendigkeit einer begrifflichen Abgrenzung von „Behinderten-Freizeitarbeit“ und „Integrationsarbeit im Freizeitbereich“, da der Begriff „Integrationsarbeit“ einer massiven Inflationsgefahr von Seiten der spezifischen Behindertenfreizeitangebote ausgesetzt ist, der beiden Arbeitsgebieten nicht zum Vorteil gereicht. Um soziale Integration im Freizeitbereich tatsächlich zu verwirklichen, ist es unserer Meinung nach nötig, dass sich die allgemeinen Freizeitangebote mehr in Richtung der Bedürfnisse behinderter Menschen verändern und dass umgekehrt die speziellen Angebote in die allgemeinen eingebettet werden.
Nach unseren bisherigen Erfahrungen lassen sich im Freizeitbereich für Kinder und Jugendliche sechs Ansätze tatsächlicher Integrationsarbeit festmachen:

–       organisatorische Hilfen zum Verbleib im eigenen sozialen Umfeld und familienentlastende Dienste
–       Eingliederung Behinderter in bereits bestehende feste Gruppen der traditionellen Jugendarbeit
–       Ermöglichung der Teilnahme von Behinderten an bereits bestehenden offenen Angeboten der Kinder- und        Jugendkultur durch Übernahme des organisatorischen Mehraufwandes
–       Schaffung neuer offener Programmangebote mit Zugangsmöglichkeiten für beide Gruppen
–       barrierefreie Spielplatzgestaltung 
(1)
–       Kursangebote als Profilierungshilfe im sozialen Umfeld.

3. Integrative Spiel- und Kulturpädagogik – Struktur, Projekte, Perspektiven

Im folgenden beziehen wir uns auf das Arbeitsfeld Spiel- und Kulturpädagogik, das uns für sozial-integrative Bemühungen besonders günstig erscheint. Dieses Arbeitsfeld unterscheidet sich von familiärer und schulischer Sozialisation, aber auch von der traditionellen verbandlichen Kinder- und Jugendarbeit.

3.1. Vorgeschichte

Integrative Spiel- und Kulturpädagogik ist für uns ein „Destillat“ aus der spiel- und kulturpädagogischen Praxis der „Pädagogischen Aktion“ und eigener Erfahrungen im Bereich der offenen Behindertenarbeit, wie sie in München seit Anfang er siebziger Jahre im Freizeitbereich als Gegengewicht zur Ghettoisierungstendenz eines hochspezialisierten Funktionalbereiches praktiziert wird.
Ein Teil dieses Arbeitsfeldes ist der seit 1974 bestehende „Treffpunkt ECHO“, eine Freizeitstätte mit Integrationsanspruch, die unter der Trägerschaft der Münchner Hochschulgemeinde ein offenes Clubprogramm anbietet. Diese traditionelle Form der offenen Clubarbeit bietet unserer Meinung nach trotz ihrer unbestreitbaren Verdienste um die Erweiterung des Freizeitangebotes Behinderter nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten für soziale Integration.
Der Grund dafür: Offene Freizeitclubs haben die Tendenz, sich als neue Form der „Behinderteneinrichtung“ mit festem Personenkreis und der traditionellen Rollenverteilung „Betreuer – Betreuter“ zu etablieren. Diesen Einrichtungen wird im Stadtteil dann auch mit den üblichen Ressentiments begegnet. Auf Grund dieser Entwicklungen suchten wir nach neuen Wegen der gemeinsamen Freizeitgestaltung behinderter und nichtbehinderter Menschen. Hinzu kam die Überlegung, dass es im Hinblick auf soziale Integration vor allem wichtig wäre, Programme für Kinder anzubieten – die Klientel der Clubs sind eher Jugendliche und Erwachsene -, um so zu einem möglichst frühen Zeitpunkt Kontakte zu ermöglichen und das Entstehen von Vorurteilen zu verhindern. Integration sollte dabei niemals als zentrales Thema vor Ort in Erscheinung treten, sondern vielmehr durch spannende Inhaltsangebote für gemeinsame Erfahrungen beider Gruppen erreicht werden; das heißt, soziale Integration zu einem selbstverständlichen Teil effizienter Kinder- und Jugendkulturarbeit werden zu lassen.

3.2. ECHO, Verein für integrative Spiel- und Kulturpädagogik e.V.

In der Folge dieser Überlegungen entstand der Verein ECHO e.V. Zweck des Vereins ist die Förderung der Integration behinderter – insbesondere geistig behinderter – Kinder, Jugendlicher und Erwachsener durch Schaffung gemeinsamer soziokultureller Erfahrungsfelder und intensiver Fortbildungsmaßnahmen. Dieser Zweck wird unter anderem durch Planung, Organisation und Durchführung von Projekten aus dem Bereich der mobilen Spielanimation über kultur- und museumspädagogische Angebote (auch Ausstellungen) bis hin zu integrativen Freizeit- und Urlaubsmaßnahmen, ein Kurssystem zur Förderung von Teilleistungsstärken sowie durch wissenschaftliche Untersuchungstätigkeit und Fortbildungsmaßnahmen zu erreichen versucht.
Für uns ist die Kooperation mit anderen Trägern und mit verschiedenen Einrichtungen, vor allem im kommunalen Bereich, wichtig – nicht zuletzt im Hinblick auf das Konzept einer „Spiel- und Kulturlandschaft Stadt“. Hier ist vor allem auf die enge Zusammenarbeit mit PA/Spielkultur e.V., einer der beiden Nachfolgeorganisationen der Pädagogischen Aktion, hinzuweisen.

3.3. Projektbeispiele

Jahrmarkt der Freundschaft

Das älteste Projekt des ECHO e.V. ist der „Jahrmarkt der Freundschaft“, ein Spielmobil. Dies war der erste Versuch eines mobilen Integrationsprojektes für geistig Behinderte. Die Grundidee ist sehr einfach: Man bietet in der Nähe einer großen Behinderteneinrichtung und in Kooperation mit ihr eine Palette interessanter Spielmöglichkeiten für behinderte und nichtbehinderte Kinder und schafft so die Möglichkeit des vorurteilsfreien Kennenlernens. Wichtig ist dabei ein starker Bezug zum jeweiligen Stadtteil. Seit 1989 führen wir im Auftrag des Stadtjugendamtes dieses Projekt jährlich mehrere Wochen an verschiedenen Orten im Stadtgebiet durch.

Das Gesamtprojekt gliedert sich in sechs Teilbereiche:

Der erste Bereich besteht aus Materialspielen und Großaktionen. Dieser Bereich legt eigentlich immer ein großes Tagesthema und eine Hauptattraktion fest. Das ist an einem Tag ein großes Wasserbett. An einem anderen Tag bauen wir eine Geisterbahn mittels Baugerüst, Planen, Rollenrutschen und Kostümfundus, die mit verkleideten Kindern als Geistern bestückt wird. Die größte Attraktion war bisher der „Tag des Tieres“: Da gab es unter anderem ein Hunderennen mit echten Hunden, die Kinder mit auf den Platz brachten. Man konnte auf speziell ausgebildeten Ponys des Vereins (sonst wohnhaft auf unserer „Naturstation“) seine Runden drehen (natürlich erst dann, wenn man sich durch die Bewältigung einiger einfacher Aufgaben zum „Reiter“ qualifiziert hatte)…
Den zweiten Bereich bildete die Großspielanimation mit vielfältigen Angeboten, z.B. Mannschaftsspiele mit gemischten Mannschaften (z.B. Tauziehen, „Wassermelonen-Werfen“ = wassergefüllte Luftballons), Fallschirmspiele, Tanzspiele, phasenweise ein Mini-Trampolin mit Aufsichtsperson, Wettspiele (z.B. Pferderennen, Wagenrennen).
Zielsetzung des dritten Bereiches „Theater“ ist die Selbstdarstellung. Das kann nun eine Modenschau sein oder einfach nur Freude am Schminken und Verkleiden… Wichtig ist das gemeinsame Erlebnis der Darstellung und die von uns hergestellte Öffentlichkeit für die Darbietungen.
Einen weiten, sehr wichtigen Bereich stellt viertens die Kleinwerkstatt dar. Hier gibt es die Möglichkeit zu feinmotorischer kreativer Tätigkeit (z.B. Mal- und Bastelbetrieb, Tierfigurenbau, Gipsmaskenproduktion, Puppenbau, nicht zuletzt eine „Küche“ für kleine Leckereien und vieles mehr).
Der fünfte Bereich entstand aus der anstrengenden Vorerfahrung, die wir zu der Zeit machten, als wir ihn noch nicht hatten und was uns zu pausenloser Animation zwang. Es handelt sich um den Bereich der „Selbstfunktionsspiele“, den man gar nicht ernsthaft genug betreiben kann.

Hier einige Beispiele aus unserem Projekt:

–       eine „Spielhölle“ mit Tischfußball, Flipper, Billard etc. (alle selbstgebaut)
–       ein Klettergerüst
–       Wurfwände und Wurfmännchen
–       eine Rollenrutsche
–       das bereits erwähnte Wasserbett
–       Stelzen und Soziusbretter
–       ein Kleinkinderbereich für Mütter mit Kindern, die für das eigentliche Programm noch zu klein sind.

Der sechste und letzte Bereich ist ein Info-Stand, wo wir schriftlich und mündlich eine intensive Informations- und Elternarbeit zu leisten versuchen. Die Kinderzahlen schwanken zwischen 60-80 an Auf- und Abbautagen und bis zu 200 an Hauptspieltagen (nicht über den Tag verteilt, sondern gleichzeitig). Davon waren ca. 30 – 40 Prozent zum Teil schwerstbehinderte Kinder und Jugendliche, die aus den Einrichtungen zu uns kamen.

Servicepaket

Ausgehend von dem Erfolg unseres kommunalen Angebotes bieten wir auch Behinderteneinrichtungen, die dieses Angebot nicht nutzen können, landesweit die Möglichkeit, sich tageweise ein integratives Spielefest zum Selbstkostenpreis zu mieten.

Circus Krullemuck

Der nächste Schritt auf der kommunalen Programmschiene war unser erster kulturpädagogischer Großspielraum, der „Circus Krullemuck“. Der erste Teil war ein einwöchiger Zirkus-Workshop auf unserer Naturstation mit einer festen Gruppe von behinderten und nichtbehinderten Kindern und Jugendlichen. Ziel des Projektes war, mit der Gruppe ein komplettes Zirkusprogramm zu erarbeiten, wobei alle Teilnehmer sich ihren unterschiedlichen Fähigkeiten entsprechend einbringen konnten. Die Palette ging von echten artistischen Leistungen, wie bei den „Jumpies“ und Feuerspucken in der „Orientshow“, bis zu einfachen, kleinen Einlagen, wie den „One Jungles“ oder den Musizierenden Pinguinen, die erst in der Gesamtchoreographie einer großen Nummer zu ihrer Wirkung kamen. Das Projekt zeigte einen unerwarteten Erfolg. Auf unserer Tournee sahen wir uns zum Teil Zuschauermengen bis zu 700 Personen „ausgesetzt“. Der „Cirkus Krullemuck“ ist nunmehr seit 1991 im Einsatz.

Integrative Naturstation

Die Beweggründe für unser erstes stationäres Projekt, die „Integrative Naturstation“, waren die Erkenntnis über die wesentliche Bedeutung, die Sinneserfahrungen für die Entwicklung von behinderten und auch nichtbehinderten Kindern und Jugendlichen haben, und ein auf die ökologischen Notwendigkeiten in unserer Gesellschaft bezogenes Handlungsbedürfnis. Dazu trat das Bedürfnis nach einem neuen pädagogischen Denkmuster, das den Sinnen einiges Erkenntnisstreben zubilligt. Schon bei Aristoteles finden wir die drei Bildungsmodelle Poesis, den intellektuellen Schöpfungsakt, sowohl beim Schöpfer als auch beim Rezipienten (aber sinnlich offen), Mimesis, den Nachahmungsprozess mit subjektiver Bedeutungszuweisung, und Aisthesis, die Bildung der Sinne aufgrund des Strebens der Sinne nach eigener Erkenntnis (das Modell des sehenden Erkennens und wiedererkennenden Sehens). Die Naturstation gliedert sich in mehrere Themenblöcke.
Ein bedeutender Teil ist der Tierbereich. Wie bereits erwähnt, fielen uns bei den regelmäßig im Jahrmarkt der Freundschaft durchgeführten „Tagen des Tieres“ mehrere Dinge positiv auf.
Neben der Umkehr des üblichen Rollenbildes durch das Fehlen bestimmter Grundängste bei den behinderten Kindern bemerkten wir ganz allgemein die hervorragende Eignung von Tieren als Kommunikationsträger. Dazu kommt, dass gerade behinderten Kindern und Jugendlichen die Erfahrung eines eigenen Haustieres durch die äußeren Lebensumstände (Ganztagsbetreuung in Tagesstätte, Hort oder Heim) verwehrt wird und somit manch glückliches Erlebnis nicht eintritt (Tiere haben keine Vorurteile).

Er-fassen – Be-greifen

Ein weiteres Angebot ist ein museumspädagogisches Programm mit integrativer Thematik. Dies war eine Zusammenstellung von drei verschiedenen Ausstellungen in einer Präsentation mit Rahmenprogramm.

–       Die erste Ausstellung war das Ergebnis des UNESCO/ICSID Interdesign Seminars in Dessau, das sich        sehr intensiv mit Spielzeug für Kinder mit Handicaps befasst hatte.
–       Im Zusammenhang mit dem Verein „Eltern helfen Eltern e.V.“ in Berlin entstand die zweite Ausstellung;        sie befasste sich mit Spiel- und Fördermitteln aus einfachen Materialien für mehrfachbehinderte Kinder.        Die Exponate beider Ausstellungen waren auch für nichtbehinderte Kinder durchaus interessant.
–       Die dritte Ausstellung stammte aus unserer eigenen Arbeit und zeigte Kunstwerke geistigbehinderter        junger Menschen.

4. Kooperationen, Partner – die Landesfachgruppe Integration

Neben den Kooperationen im kommunalen Bereich, wie vor allem auch der Mitgliedschaft in der „Spiellandschaft Stadt“, ist ECHO e.V. auch an Vernetzung und Zusammenarbeit auf landesweiter Ebene stark interessiert. Hier ist zunächst die Mitgliedschaft und Mitarbeit bei der LAG SpuK Bayern (Landesarbeitsgemeinschaft Kulturelle Jugendbildung, Kinder- und Jugendkultur, Spiel) zu nennen.
Außerdem ist ECHO e.V. Mitglied beim Deutschen Kinderhilfswerk und bei der Vereinigung für das Recht des Kindes zu spielen (IPA), Recht auf Spiel e.V. 1990 konnte ein Vertreter unseres Vereins unsere Arbeit auf dem Weltkongress der IPA in Tokio vorstellen. Im Rahmen der Tagungsreihe „Du mich auch … neue Perspektiven der Integration im Freizeitbereich“, die ECHO e.V. in Kooperation mit der LAG SpuK jährlich durchführt, entstand im März 1992 ein Forderungskatalog an Stadt, Bezirk, Land, Träger der Behindertenarbeit und der Offenen Jugendarbeit.
Als eine erste Folge dieses Forderungskataloges konstituierten sich im September 1992 in München in bescheidenem Umfang eine kommunale und eine Landesfachgruppe Integration. Die beiden Fachgruppen verstehen sich als Forum für Initiativen und Einrichtungen, die einen Beitrag zur Integration behinderter Menschen, vor allem Kinder und Jugendlicher, im Freizeitbereich leisten zu wollen. Aufgaben der Fachgruppen sind zum Beispiel: Kooperation und Austausch der beteiligten Gruppen, gemeinsame politische Äußerung, gemeinsame Vertretung in den relevanten Gremien der Kinder- und Jugendkulturarbeit oder der Behindertenarbeit, Schulungs- und Fortbildungsangebote, Förderung des Austauschs zwischen klassischen Behinderteneinrichtungen und Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, Unterstützung von entsprechenden Initiativen. Auch hier suchen wir noch nach interessierten Mitmachern und Partnern.

Weitere Informationen über:
ECHO e.V.
Verein für integrative
Spiel- und Kulturpädagogik
Telefon 089/5050148 oder 089/1239-1517
Westendstraße 115
80339 München

Vorstehender Artikel ist entnommen: DER NAGEL 56/1994
Martin Bügler ist als Sonderpädagoge in der Heilpädagogischen Tagesstätte Ebersberg und ehrenamtlich beim Verein ECHO tätig.
Karl-Michael Brandt ist als Kunsterzieher und Freizeitpädagoge im Franziskuswerk Schönbrunn und ehrenamtliche beim Verein ECHO tätig.

Anmerkungen:
1 Anm. d. Red. (2002): In der Zwischenzeit ist der Diskurs ein Stück weiter „gereift“. U.E. dürfte „Barrierefreiheit“ nicht nur eine Illusion bleiben; vielmehr ist eine „Barrierefreiheit“ auch gar nicht sinnvoll. Vielmehr geht es darum, Einrichtungen usw. „barrierebewusst“ zu planen. Auch nichtbehinderte Menschen müssen sich mit „Barrieren“ auseinandersetzen und diese als Lernmöglichkeiten begreifen. Ohne Barrieren bleibt Lernen oberflächlich.

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