(Foto: spielplatztreff.de)
Gespräch mit Uwe Lersch, Spielflächenplaner aus Iserlohn
Teil I: Sicherheit geht vor!
Anfang Juni kam der TÜV Rheinland in seinem Spielplatztest – in Auftrag gegeben von BILD der FRAU – zu Besorgnis erregenden Ergebnissen: Von 75 getesteten Spielplätzen waren nur sieben in einwandfreiem Zustand. Bei den anderen wurden teilweise so gravierende Mängel festgestellt, dass auf 16 Spielplätzen die Empfehlung„SOFORT SPERREN!“ ausgesprochen wurde.
Spielplatztreff ist an der Sache dran geblieben und hat nachgefragt! In einer 4-teiligen BLOG-Serie werden wir uns nicht nur mit dem Thema Sicherheit befassen, sondern prinzipiell interessante Aspekte zur Spielplatz-Thematik näher beleuchten.
Wir freuen uns sehr, dass sich Uwe Lersch, Spielflächenplaner aus Iserlohn, für diese BLOG-Serie die Zeit genommen hat und unsere Fragen beantwortet. Vielen Dank dafür!
Frage: Herr Lersch, bevor wir loslegen… was genau machen Sie als Spielflächenplaner?
Lersch: Wie bereits aus meiner Berufsbezeichnung hervorgeht, plane und realisiere ich Außenspielflächen. Ein ganz wichtiger Kern meiner Arbeit besteht jedoch darin, Entscheidungsträger und Betreiber von Spielflächen, die ja unterhaltspflichtig und sicherheitsverantwortlich sind, über zeitgemäße Außenspielpädagogik zu informieren, immer auch im Hinblick auf den aktuellen Stand der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sowie den Unterhaltskostenbetrachtungen. Dies geschieht sowohl in Form von Projekt-bezogenen Gesprächen als auch von Seminaren und Foren.
Frage: Sie kennen sich also mit Spielplätzen und Sicherheitsfragen bestens aus. Überrascht Sie das schlechte Abschneiden der Spielplätze im aktuellen Spielplatztest?
Lersch: Nein, durchaus nicht. Um dazu vorab eine berechtigte Klassifizierung vorzunehmen: Je gleichgültiger der politischen Ebene einer Kommune oder dem Vorstand einer Wohnungsbaugesellschaft oder eines Facility-Managers die Spielplatzfrage ist, desto schlechter ist auch die Spielplatzsituation insgesamt (Größe, Ausstattung, Sicherheit).
Soll bedeuten, dass der Betrieb von Spielflächen in Ballungsgebieten aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte und der sozialen Problemstellungen sehr viel ernster genommen wird als in ländlichen Gebieten. Der aktuelle Spielplatztest geht fälschlicherweise davon aus, dass die Spielplatzsicherheit in Ballungsgebieten aufgrund der sehr viel zahlreicheren Spielplätze pro Fläche mehr in Frage gestellt werden muss als in ländlichen Gebieten. Dem ist leider nicht so. Wir gehen nach Lage der Dinge sogar davon aus, dass die Spielplatzsicherheit in ländlichen Strukturen im Verhältnis zur Einwohnerzahl sehr viel schlechter da steht als in Ballungszentren. Leider hat sich der TÜV Rheinland/BILD der FRAU-Test nur auf Großstädte gestürzt. Ich kenne Kleinstädte, in denen 60 Prozent der Spielflächen aufgrund akuter Lebensgefahren sofort gesperrt werden müssten.
Die BILD der FRAU-Aktion entspricht darüber hinaus leider doch sehr dem Boulevard-Journalismus: Teilweise leicht überdramatisierte Ergebnisberichte und dann diese Mitmach-Aktion „Kinder-planen einen-Spielplatz“, wobei Kinder a) nicht wissen, was für ihre Entwicklung von Vorteil ist und b) das Ganze wieder in spielwertlosen Holzungetümen endet, die genau jene horrenden Unterhaltskosten verursachen, weswegen die unterhaltspflichtigen Instanzen mit Ihrer Sicherheit nicht hinterherkommen. Ein Aberwitz!
Das Gegenteil dieser Boulevard-Aktion ist jedoch genauso von Unschärfe geprägt: Fachzeitschriften wie „STADT und RAUM“ und „Play & Leisure“, die sich die Berichte über Spielgeräte direkt von den Herstellern schreiben lassen, mit dem Ergebnis, dass anscheinend alles toll ist. Kritisiert werden darf natürlich nicht, sonst bleiben die Anzeigen aus.
Frage: Wer kümmert sich generell um die Sicherheit der Spielplätze?
Lersch: Die unterhaltspflichtigen Betreiber der Spielflächen, überwiegend Kommunen, Wohnungsbaugesellschaften, Kirchen und sonstige caritative Einrichtungen haben gemäß der DIN EN 1176 und 1177 (Spielgerätesicherheit sowie Herstellung, Betrieb und Unterhaltung stoßdämpfender Böden) die Aufgabe, eine wöchentliche Durchsicht und eine monatliche Wartungsinspektion durchzuführen. Die letztgenannte ist schriftlich zu dokumentieren.
Darüber hinaus ist eine jährliche Hauptinspektion durchzuführen, die u.a. auch das Freilegen von Fundamenten vorsieht, um die Stabilität von Spielanlagen genauestens zu überprüfen. Der Verlauf der Untersuchung ist exakt zu dokumentieren. Mängel werden durch Fotos zusätzlich definiert und sind umgehend abzustellen. Diese Arbeiten sind allesamt von „Sachkundigen für Spielplatzgeräte“ bzw. „Fachkräften für Kinderspielplätze“ oder höher qualifizierten Personen (z.B. amtlich anerkannte Sachverständige für Spielplätze) durchzuführen. Diese können der Organisation des Betreibers entstammen (Kommune z.B. Betriebshof / Wohnungsbau z.B. Hausmeister oder technische Dienste) oder es erfolgt die Vergabe der Leistungen an Dritte wie TÜV, DEKRA, Ingenieurbüros, aber auch renommierte Hersteller bieten diese Dienstleistung an.
Frage: Woran liegt es, dass trotz dieser gesetzmäßig vorgeschriebenen Kontrollen offensichtliche Mängel wie morsches Holz oder vorstehende Schrauben übersehen werden?
Lersch: In erster Linie aus den schon oben genannten Gründen! Sobald ich mangelhafte Spielflächen vorfinde, ist die Antwort seitens der Verwaltung überwiegend die gleiche: „Die Politik wälzt alles auf den Betriebshof ab, stellt aber keine Mittel zur Verfügung. Wir wissen, dass das alles morsch ist, dürfen es aber seitens der Politik wiederum nicht sperren oder abbauen, weil sich sonst die Eltern beschweren, dass keine Spielgelegenheiten mehr vorhanden sind.“
Ergo: Es wird nicht nichts übersehen, es wird einfach nichts instandgesetzt. Vielerorts wird auch gar nicht erst geprüft. Ich kenne Gemeinden, die haben zwei Jahre alte(!) Prüfberichte in der Schublade und seit dem nicht einen Mangel abgestellt. Obwohl in zwei Fällen in der Nachbargemeinde genau deswegen bereits ein Kind zu Tode gekommen ist. Die Politik winkt ab!
Grundübel ist in Deutschland jedoch die sehr traditionelle Sichtweise der Erwachsenen zum Thema Spielflächen. Ob Politiker, Eltern oder Presse: Insgesamt bewegen wir uns im weltweiten Vergleich mit 42 Ländern auf den hintersten Plätzen, sprich, dem Niveau der 70er Jahre und das zum Nachteil unserer Kinder.
Frage: Es hat den Anschein, dass der schwarze Peter ausschließlich bei den Kommunen liegt. Sehen Sie hier noch andere Verantwortliche?
Lersch: Ich muss den Begriff „Kommune“ hier zwingend gegen den Begriff „Politik“ tauschen. Denn Kommune heißt vor allem auch Grünflächenamt, Jugendamt, Planungsamt sowie in kleinen Gemeinden auch „Soziales und Sport“ oder Tiefbauamt. Die Damen und Herren sind das Ende der Prozesskette, wenn es um die Gestaltung möglichst innovativer Spielflächen geht. Hier finden wir überwiegend sehr engagierte Leute, die sich wirklich reinhängen, jedoch der Willkür der Politik und deren Budgetierungen ausgesetzt sind.
Aber es geht ja noch weiter: Grundsätzlich ist Deutschland ein kinderfeindliches Land. Nach wie vor bekommen wir die Defizite um die Entwicklung des Menschen bis zum Erwachsenenalter nicht in den Griff: Ob mütterfeindliche Arbeitsplätze, Kinderbetreuung, Schulbildung, Spielflächen, Jugendzentren, Sportanlagen etc.: Unsere Leistungsgesellschaft will mit Kindern möglichst wenig zu tun haben.
Was man von Kindern will, ist ihr Taschengeld. Dann ist aber auch Schluss. Und diese Einstellung projiziert sich hinein in die Einzelthemen wie Spielflächenbudget, Betrieb von Jugendzentren usw. Ich meine, es wäre in Deutschland dringend Zeit für die Gründung einer Kinderpartei, um den Kindern, ähnlich wie in den skandinavischen Ländern, endlich eine feste Lobby zu geben.
Frage: Welchen Stellenwert hat das Thema Spielplatzsicherheit für Ihre Arbeit?
Lersch: Grundsätzlich: Spielplatzsicherheit besteht aus mehreren Faktoren: Vorne an selbstverständlich die Spielgerätesicherheit, dann die stoßdämpfenden Böden, ggf. sonstige stationäre Bauwerke wie Findlinge und Kletterfelsen, Einfriedung der Spielflächen, Zuwegung und Beschilderung. All diese Faktoren sind Grundlagen unserer Planungen sowie Abstimmungen mit weiteren Planern und Betreibern, sprich, Unterhaltspflichtigen.
Spielplatzsicherheit heißt jedoch auch: Das Spiel selbst muss immer ein gewisses Risiko enthalten. Auch das ist in der DIN EN 1176 eindeutig vorgesehen, unabhängig von schlechten Materialien und mangelnder Kontrolle. Heißt: Verletzungen bis hin zu Brüchen und offenen Wunden dienen der wichtigen Gefahrenein- und Risikoabschätzung. Was jedoch unbedingt vermieden werden muss, ist das Risiko zur Entstehung bleibender körperlicher und psychischer (traumatischer) Schäden.
Frage: Was können Eltern selbst tun, um für die Sicherheit ihrer Kinder auf Spielplätzen zu sorgen?
Lersch: Einfache Lösung: Bieten Sie Ihren Verwaltungsspitzen (Bürgermeister) eine klar strukturierte Organisation von Spielplatzpaten an. Diese überprüfen den laufenden Spielbetrieb auf Spielflächen in unmittelbarer Nähe Ihrer Wohnung. Halten Sie dazu Kontakt zu den ausführenden Stellen, insbesondere den Baubetriebshöfen. Entwickeln Sie ein Meldesystem, so dass vom Bürgermeister bis zum Baubetriebshof jeder erkennbare Mangel bekannt wird.
Perfekte Lösung: Gründen Sie in jeder Kommune einen Elternrat. Dazu sind aber ein paar wichtige Regeln zu beachten:
● Informieren Sie sich ausführlich über die Sachthemen. Stellen Sie nicht Ihre bisher gewachsene Meinung als Ziel Ihrer Arbeit nach vorne, sondern lesen Sie, hören Sie und fragen Sie Experten. Nichts ist schlimmer als eine Horde gesprächsresistenter Eltern.
● Gehen Sie mit einem klar gegliederten Programm auf Bürgermeister(innen) und Dezernenten(innen) zu, so verschaffen Sie sich Gehör und Respekt. Werden sie damit eine feste Größe in Ihrer Kommune, so
● gewinnen Sie Einfluss auf die Spielflächensituation. Zeigen Sie dazu Kooperationsbereitschaft, was wiederum auf eine positive Resonanz bei der Verwaltung stößt und
● entwickeln Sie sich zu gefürchteten Sponsorengeld-Eintreibern, denen aufgrund der gewachsenen Bedeutung des Elternrats niemand so richtig etwas abschlagen kann.
(Quelle: Spielplatztreff vom 30. Juni 2009 – Interview: Bettina Schilling)
Teil II: Der Perfekte Spielplatz
Frage: Herr Lersch, gerade vor dem Hintergrund, dass unsere Nutzer auf Spielplatztreff selbst Spielplätze bewerten, frage ich Sie zunächst mal: Nach welchen Kriterien beurteilen Sie eigentlich Spielplätze?
Lersch: Aus professioneller Sicht eines Spielflächenplaners sind für mich folgende Kriterien bei der Beurteilung einer Spielfläche entscheidend:
Prio 1: Sicherheit auf dem Spielplatz
Da schaue ich, ob die Geräte den europäischen Sicherheitsnormen entsprechen, ob zum Beispiel die Mindesträume zwischen den Geräten vorhanden und die stoßdämpfenden Materialen noch in Ordnung sind. Ich überprüfe, ob die Spielfläche verkehrssicher eingefriedet und diese Einfriedung verletzungssicher und nicht „ohne Weiteres“ übersteigbar ist. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch eine vollständig vorhandene Beschilderung (Notrufnummern bei Unfällen, Bezeichnung des Spielplatzes und/oder Straßenname zur Orientierung) und die Bepflanzung mit ausschließlich ungiftigen Pflanzen.
Prio 2: Art der Spielgeräte
Wir sprechen bei professionell geplanten Spielplätzen von „intelligenten Spielflächen“. Diese sollten möglichst den komplexen Anforderungen der Zielgruppe entsprechen. Das heißt, die Entwicklungsschwerpunkte der jeweiligen Altersklasse berücksichtigen und fördern sowie zur Erweiterung der kognitiven, körperlichen und sozialen Kompetenzen beitragen. Spielgeräte mit wiederkehrenden Spielwerten und hohem Aufforderungscharakter, die vielfältige Aktions- und Bewegungsmöglichkeiten bieten, sind hier dringend notwendig.
Prio 3: Gesamteindruck der Spielanlage
Hier achte ich darauf, ob die Geräte noch der oder den tatsächlich präsenten Altersklassen entsprechen und ob Spuren von Vandalismus/Graffiti zu erkennen sind. Entscheidend ist weiterhin, ob die Fläche rechtswidrig genutzt wird, zum Beispiel als Schlafstelle, Treffpunkt für Wohnungslose oder Drogenabhängige. Die Gefahren für Kinder, die von Drogenabfällen, Spritzen, Exkrementen ausgehen, sind nicht zu unterschätzen.
Prio 4: Verwendete Materialien für Spielgeräte
Diese Frage stellt sich vor allem für mich als Spielflächenplaner in meiner täglichen Arbeit, denn davon hängen nicht zuletzt die Unterhaltungskosten für den Spielplatzbetreiber ab. Weichhölzer oder minderwertige Harthölzer weisen einige Risiken auf, wie zum Beispiel Spannungsrisse oder Pilzparasitenbefall. Schlecht legierte Edelstähle oder schlecht verzinkte Baustähle bilden schnell Roststellen oder weisen minderwertige Schweißnähte auf. Einfachkunststoffe bleichen und härten schon nach 2-3 Jahren aus. Effiziente Gerätesysteme sollten bei geringen Unterhaltungskosten eine Standzeit von mindestens 12 Jahren haben. Hochwertige Spielgeräte können sogar auch bei intensiver Bespielung durchaus 30 Jahre alt werden.
Ein Leitsatz dazu: Hochwertige Materialien und technisch durchdachte Konstruktionen schaffen vielfältige Aktions- und Bewegungsmöglichkeiten bei langfristiger Standzeit und geringen Unterhaltungskosten.
Frage: Beschreiben Sie doch mal den perfekten Spielplatz!
Lersch: Natürlich sollte ein perfekter Spielplatz zunächst einmal alle Sicherheitsvorgaben erfüllen. Im Idealfall ist ein Spielplatz nur für eine Altersklasse (0-3; 2-4; 4-8; 8-12; 12-16) konzipiert. Denn nur dann gelingt es, die Spielfläche genau auf die Bedürfnisse dieser einen Altersklasse auszurichten. Ist die Spielfläche für zwei oder mehrere Altersklassen ausgelegt, was überwiegend der Fall ist, müssen zumindest deutliche räumliche und optische Trennungen mit separater Beschilderung dafür sorgen, dass die jüngeren Kinder nicht von den älteren „überrannt“ werden können. Eine perfekte Spielfläche sollte immer auch integrativ angelegt sein. Das heißt, sie enthält Spiel- und Aktivitätssysteme, die Kinder mit körperlichen und/oder geistigen Handicaps einbeziehen und für Rollstuhl-gebundene Kinder barrierefrei angelegt sind. Der perfekte Spielplatz verzichtet auf eine Geländemodellierung (platzierte Felsen, Findlinge, Baumstämme, Hügel, etc.). Denn die Unterhaltungskosten sind in Abwägung zum spielflächenpädagogischen Nutzen zu hoch. Vielmehr bietet der perfekte Spielplatz auf einer planen Fläche altersgerechte Spielgeräte mit hohem Aufforderungscharakter und wiederkehrenden Spielwerten an.
Was den perfekten Spielplatz im Jahr 2009 nicht ausmacht sind traditionelle Einflüsse, Erwachsenensicht, erzwungene Pseudonatürlichkeit mit märchengleicher Optik, jedoch mangelnden Spielwerten. Spielgeräte, die zwar alle sicherheitstechnischen Auflagen erfüllen, jedoch trotzdem bedenklich sind, wie zum Beispiel Nestschaukeln auf relativ engen Spielflächen, Drehscheiben (Gefahrenquelle traumatischer Unfälle) oder Spielgeräte mit Fahrzeugaltreifen (Schadstoffbelastung).
Frage: Würden Sie sagen, Kinder sollten bei der Planung einer Spielfläche mit einbezogen werden, erst dann wird ein Spielplatz richtig gut?
Lersch: Nein, Kinder müssen überhaupt nicht bei der Planung eingebunden werden. Oft ist es eher hinderlich. Ich denke, gerade Kinderbefragungen in Deutschland sind überwiegend eine Farce. Wenn Kinder ihren Traumspielplatz basteln und malen sollen, entstehen vielleicht fantasievolle Entwürfe und Bilder. Aber das heißt nicht, dass am Ende ein geeigneter Spielplatz dabei herauskommt. Politisch gewünscht, spielraumpädagogisch eine Katastrophe. Denn Kinder wissen nicht, was aus spielraumpädagogischer, entwicklungspsychologischer sowie sicherheitstechnischer Sicht wichtig und richtig ist.
Mit der Begründung „Ich weiß gar nicht, was Sie wollen, die Kinder nehmen es doch an“ wird diese Vorgehensweise dann gerechtfertigt. Aber kann uns das wirklich genügen? Viel wichtiger wäre doch die Fragestellung: Inwieweit unterstützt ein auf diese Weise entstandenes Spielangebot optimal die kindliche Entwicklung und wie intensiv und langfristig machen die Kinder davon Gebrauch?!
Am sinnvollsten gehen, aus meiner Sicht, die skandinavischen Länder mit dem Thema um. Dort wird eine Spielfläche zuerst von professionellen Spielflächenplanern unter Berücksichtigung der zielgruppenspezifischen Bedürfnisse und der laufenden Unterhaltskosten geplant. Umliegende Spielflächen werden als Referenzspielflächen sondiert. Erst dann testet eine Kindergruppe die verschiedenen Spielflächen, Geräte und Systeme ausgiebig, Fotos und Filmsequenzen begleiten die Tests. Im Anschluss daran präsentieren die Kinder ihre Eindrücke und stimmen ab, was ihnen am besten gefallen hat. So verschaffen sie sich vor Ort einen direkten Eindruck und können auf dieser Basis unmittelbar urteilen und entscheiden.
Fazit: Wenn schon Kinderbefragungen, dann nur mit koordinierter und professioneller Auswertung oder exakt nach skandinavischem Vorbild. Mein Tipp: Besuchen Sie mal Spielplätze in Bottrop – eine Stadt ohne Kinderbefragungen!!
Frage: Wo wir gerade bei Skandinavien sind … Wie stehen denn Deutschlands Spielplätze überhaupt im europäischen Ländervergleich da – haben Sie da Vergleichsgrößen?
Lersch: Das dänische Unternehmen, für das ich tätig bin, ist in 42 Ländern der Erde präsent. Um die Entwicklungen weltweit genau zu verfolgen und zu dokumentieren, unterhalten wir eine „Spiel-Institut“ genannte wissenschaftliche Einrichtung, die uns regelmäßig schult und laufende Ergebnisse zunächst intern, später auch für die weltweite Lehre und Forschung veröffentlicht.
Daher wissen wir sehr genau, welchen Platz unser Land bei Spielflächenanzahl, -größe und -budget im Verhältnis zu Bruttoinlandsprodukt und Bevölkerungsdichte einnimmt: Über Platz 36 kommen wir leider nicht hinaus. Beim Thema Kinderorientierung sieht es noch finsterer aus, hier belegen wir innerhalb der westeuropäischen Industrienationen den letzten Platz. Denn die Spielflächen in Deutschland entsprechen überwiegend nicht den aktuellen Bedürfnissen der Kinder – nicht zu verwechseln mit: „Wünsche der Kinder“. Wir schätzen den Anteil von nicht zielgruppenorientierten und vermeidbar unterhaltskostenträchtigen Spielflächen in Deutschland auf etwa 65 bis 70 Prozent – Tendenz schleichend rückläufig.
Frage: Was, glauben Sie, sind die Ursachen für das schlechte Abschneiden?
Lersch: Hier sehe ich drei Hauptgründe:
1. Wir nehmen das Thema Spielflächen in Deutschland nicht ernst genug.
2. Wir sehen Spielplätze immer noch überwiegend als ergänzenden Spaßfaktor an.
3. Und zu viele Menschen meinen, Sie könnten Spielflächen planen bzw. Geräte bestimmen.
So erlebe ich es oft in meiner Arbeit, dass sich Eltern von ihrem traditionellen Denken, ihren Erinnerungen an die eigene Kindheit beim Blick in einen Spielgerätekatalog leiten lassen. Oder Politiker weisen insbesondere vor Wahlperioden ihre Grünflächenplaner an, ein von Eltern gewünschtes Gerät anzuschaffen. Obwohl es die zuvor von gleicher Seite gekürzten Spielflächen- und Unterhaltungsbudgets restlos überfordert. Landschaftsarchitekten, die in Deutschland aufgrund unseres traditionellen Denkens automatisch als Spielflächenplaner kategorisiert werden, verwechseln oftmals intelligente Spielflächen mit naturbezogener Selbstverwirklichung – handgeschnitzte Holzskulpturen oder gestalterische Ansätze dominieren, spielflächenpädagogische Ansätze bleiben auf der Strecke.
Das ist zwar aus den verschiedenen Perspektiven betrachtet verständlich. Aber aus professioneller Sicht, muss die Spielflächenpädagogik – im Sinne einer ganzheitlichen Kindesentwicklung – dringend als eine feste Größe in allen Instanzen in Deutschland Einzug halten, damit notwendige Systeminnovationen überhaupt zum Zuge kommen können.
Positiv stimmt mich, dass die Zahl der Verantwortlichen, die die Notwendigkeiten der Spielflächenpädagogik ernst nimmt, stetig wächst. Das gilt vor allem für die Sachbearbeiter für Spielflächenplanung in den Ballungszentren. Diese sind zumeist studierte Landschaftsarchitekten, die sich ausschließlich mit Spielflächen beschäftigen und somit bestens im Thema sind. Im krassen Gegensatz dazu liegt die Zuständigkeit bei mittleren und Kleinstädten oftmals beim Tiefbauamt. Dort wird den Tiefbauingenieuren das Thema Spielflächengestaltung einfach „angehängt“, obwohl diese zumeist ohnehin nicht wissen, wie sie die Flut ihrer eigentlichen Aufgaben bewältigen sollen.
Die Optik der Spielflächen bringt es an den Tag. Für mich ist sie die Visitenkarte zur tatsächlichen Kinderorientierung einer Kommune bzw. Wohnungsbaugesellschaft.
(Quelle: Spielplatztreff vom 25. Juli 2009 – Interview: Bettina Schilling)
Teil III: Altersgerechte Spielplätze
Frage: Herr Lersch, Sie haben beim letzten Mal betont, Spielflächen sollten möglichst genau auf die Bedürfnisse der jeweils anvisierten Zielgruppe zugeschnitten sein. Warum ist das so wichtig?
Lersch: Ziel meiner Arbeit ist es, eine Spielfläche so zu planen, dass Kinder optimal gefördert werden. Gerade in unserer Industrie- und Leistungsgesellschaft, in der die Entwicklung von Kindern auf vielerlei Art und Weise behindert und eingeschränkt wird, ist das besonders wichtig. Denn leider finden wir heute mehr Kinder, die ihrem Entwicklungsstadium „hinterherlaufen“ als umgekehrt.
Ein Spielplatz sollte mehr sein als Spaß und Zeitvertreib. In der spielerischen Auseinandersetzung mit den Geräten findet Kompensation und Entlastung statt. Unbewältigte und bedrückende Erlebnisse werden spielerisch verarbeitet. Spontanes Handeln nach eigenen Intentionen (Selbstbestimmungsfunktion) unterstützt wesentlich die Entwicklung der Persönlichkeitsmerkmale. Die „Ergänzungsfunktion“ hingegen ermöglicht das spielerische Erfahren von in der Wirklichkeit nicht realisierbaren Tätigkeiten. Diese Anregung der Phantasie stimuliert die Sinne und steigert Lernvermögen und Konzentrationsfähigkeit.
Frage: Nach welchen Altersklassen unterscheiden Sie?
Lersch: Eigentlich ist eine Unterteilung in fünf Altersklassen optimal: 0-3, 2-4, 4-8, 8-12, 12-16 Jahre. So lässt sich am differenziertesten auf das jeweilige typische Spielverhalten eingehen. Da wir hier jedoch von öffentlichen Spielflächen reden, erfolgt bereits aus Kostengründen eine Reduzierung auf folgende vier Altersklassen. Ausnahmen kommen jedoch vor und sind in diesem Sinne positiv zu bewerten.
● 0-3 Jahre
Hier sind die Kinder in der Selbstentdeckungsphase – sie schmecken, fühlen und machen erste Bewegungserfahrungen, krabbeln, stehen, lernen laufen.
● 2-6 Jahre
In dieser Phase entwickeln sich die kognitiven Fähigkeiten (Bewusstseinsbildung) in Verbindung mit grundlegenden motorischen Fähigkeiten. Außerdem werden erste sozialeErfahrungen gemacht – mitspielen, mitspielen lassen, helfen, Initiative ergreifen, gewinnen, verlieren, sich durchsetzen, nachgeben etc.
● 6-12 Jahre
Im Hinblick auf die körperliche Entwicklung erzeugen erste deutliche Wachstumsschübe einen erhöhten Bewegungsdrang bei den Kindern. Dieser wird leider oft durch zu hohes Körperfett, mediale Überforderung und/oder ein Mangel an Bewegungsmöglichkeiten gebremst. Hinsichtlich der sozialen Entwicklung suchen Kinder den direkten Kontakt im gemeinsamen Spiel und im Sport. So trainieren sie soziale Kompetenzen wie helfen, Rücksicht nehmen, Kritikfähigkeit, Gerechtigkeit, Durchsetzungsvermögen, Meinungen vertreten usw.
● 12-16 Jahre
In der Jugendphase stehen die Kinder im Übergang vom Spiel in sportliche Aktivitäten, Treffen, „abhängen“, Eindruck machen, „cool“ sein.
Diese Verhaltensmuster beziehen sich auf einen gesunden Durchschnitt von Kindern und Jugendlichen. In sozialen Brennpunkten bzw. bei sich wiederholender Körperverletzung oder Missbrauch ist das Entwicklungsbild nachhaltig gestört bzw. liegen traumatische Störungen vor, die natürlich nicht durch das gewöhnliche Spiel verschwinden. Hier sind selbstverständlich direkte psychotherapeutische Maßnahmen gefordert.
Frage: Worauf müssen Sie bei der Planung von Spielflächen für die jüngeren Kinder ganz besonders achten?
Lersch: Sowohl in Betreuungseinsichtungen als auch auf Spielflächen sollten Kinder von 0-3 Jahren einen separaten oder eindeutig abgeteilten Bereich für sich bekommen. Da sie weder motorisch ausgeprägt noch orientierungsfähig sind, ist ein gemeinsames Spiel mit anderen Altersklassen nicht ergiebig bzw. sogar schädlich.
Der Mensch befindet sich bis zum Abschluss des vierten Lebensjahres in der Prägungsphase. Das bedeutet, dass in dieser Zeit alle grundlegenden Faktoren für das gesamte zukünftige Leben gesetzt werden. Negative Erlebnisse bis hin zu traumatischen Erfahrungen belasten ein Leben lang, häufig unbemerkt, bis gewisse Ereignisse oder Zustände die negative Prägung hervortreten lassen. Ein stressfreies, positives Umfeld und freies Spiel dagegen ist eine der wichtigen Grundlagen für ein ausgeglichenes Persönlichkeitsbild.
Die Spielgeräte dieser Altersklasse sind daher entsprechend sensibel ausgelegt. Fallhöhen unter 60 cm, flache Stufen, idealerweise mit Haltegriffen, kurze Rutschenabgänge sind genauso wichtig wie eine dezidierte farbliche Abstimmung. Federgeräte sind für diese Altersklasse im Federweg deutlich gedämpft.
Die Praxis zeigt jedoch leider: Das eine durchdachte Spielfläche der kindlichen Entwicklung nur wenig nützt, wenn Eltern nicht verstehen wollen, dass Kinder jeder Altersklasse sich auf Spielflächen ohne jede Hilfe oder Einwirkung selbständig entwickeln müssen. Ob hochheben, hineinsetzen, anschubsen oder verbale Regieanweisungen, all das ist Gift für eine freie Ausprägung durch Spiel.
Bei Kindern von 2-6 Jahren sollten Klettersysteme mittlere Fallhöhen besitzen. Da die maximale freie Fallhöhe gemäß der europäischen Norm (DIN EN 1176) drei Meter beträgt (gilt nicht für die Gesamthöhe von Raumkletternetzen), sprechen wir in diesem Fall von etwa 1,50 bis 2,20 m.
Grundsätzlich ist hier wie auch für die weiteren Altersklassen eine gesunde Mischung von statischen und dynamischen Geräten erforderlich. Bedeutet, Klettersysteme (leidiger Volksmund: Klettergerüst), die auch die kognitive Entwicklung fördern (Themenspiel unter Einsatz der Fantasie, bewegliche Anbauteile, farbliche Abstimmung der Bauteile – Grundfarben) müssen ebenso präsent sein wie Geräte, die unter Einsatz der eigenen Körperkraft eine „erzwungene Bewegung“ erzeugen wie z.B. Federgeräte, Schaukeln und ergonomisch sinnvolle „Dreheinrichtungen“.
Spielgeräte für diese und die folgenden Altersklassen brauchen sowohl eine aufforderungsstarke Formensprache wie auch den sehr wichtigen „wiederkehrenden Spielwert“. Die Erfahrung zeigt leider, dass hier die Erwachsenen mit ihren festgefahrenen Vorstellungen und der Überzeugung im Sinne der Kinder entscheiden zu können, häufig Innovation ausbremsen. Von Erwachsenen oft bevorzugte sogenannte „naturbelassene Abenteuerspielflächen“ sind dann das Ergebnis. Diese heißen jedoch nicht so, weil sie unter Betreuung von Jugendarbeitern auf naturbelassenen Flächen betrieben werden. Vielmehr wird diese Bezeichnung fälschlicherweise gerne für eine Ansammlung geschälter Stämme benutzt, die zu Türmen, Gängen und Plattformen verbunden wurden. Komplexe Kletterherausforderungen sucht man hier ebenso vergeblich wie wiederkehrende Spielwerte. Je nach Qualität der Hölzer und vorherrschenden Umwelteinflüssen können auch die Unterhaltskosten in unangenehme Höhen geraten.
Daher meine Empfehlung: Den eigenen Blick erst einmal nicht so sehr ins Gewicht legen, sondern informieren, lesen, nachfragen.
Frage: Welche Bedürfnisse der älteren Kinder bzw. Jugendlichen fließen in Ihre Spielflächenplanung mit ein?
Lersch: Bei Kindern von 6-12 Jahren dominiert der Anspruch an körperbetonten Herausforderungen. Daher hat auch die farbliche Abstimmung für die Spielgeräte keine wesentliche Bedeutung mehr. Außer natürlich als „eye-catcher“, um in dicht bebauten Bereichen oder als deutlicher Kontrast in bewaldeter Umgebung auf sich aufmerksam zu machen.
Intelligente Aktivitätssysteme für diese Altersklasse enthalten daher eine reichhaltige Kombination von Ansprüchen an Kraft und Bewegungsfähigkeit. Idealerweise sind diese vielschichtig ausgelegt, so dass auch Kinder, denen es schwerer fällt, die Möglichkeit gegeben wird, den „Helden“ des Spielgeräts allmählich nachzueifern.
Aus fachlicher Sicht als bedenklich einzustufen ist die allgemeine Ablehnung der Jugendlichen zwischen 12 und 16 Jahren in unserem Land. Seit langem setzen wir uns in Deutschland im Rahmen unserer Gespräche mit den Kommunen für den Bau von Jugendtreffpunkten ein, die in den westeuropäischen Nachbarländern mit komplexen Kletterherausforderungen und intelligenten Spielsystemen ausgestattet sind.
Innerhalb der letzten zwei Jahre beobachten wir eine allmähliche Wendung zum besseren. Die allgemeine Rechtssprechung beurteilt die akustische Präsenz von Kindern und Jugendlichen immer mehr als gewöhnliches und damit hinnehmbares Umgebungsgeräusch. Auch verstehen immer mehr Menschen, dass die Ausgrenzung von Jugendlichen mitverantwortlich ist für Vandalismus und Randale. Großstädte entwickeln erfreulicherweise zunehmend Treff- und Aktivflächen für 12-16-jährige. Es wird allmählig erkannt: Zeitgemäß gestaltete Flächen für Jugendtreffpunkte sind Hingucker und stoßen bei der Zielgruppe auf eine hohe Akzeptanz. Vernachlässigte Flächen und Schmuddelecken strahlen Gleichgültigkeit aus und verleiten daher zu Vandalismus und sonstigem Missbrauch.
Frage: Gibt es eigentlich Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen, die Sie in Ihrer Planung berücksichtigen müssen?
Lersch: Ja. Nächste Frage. Nein, Spaß beiseite. Die mentale Überlegenheit der Frauen und die körperliche Überlegenheit der Männer zeigen sich bereits in der spielerischen Entwicklung im Kindesalter.
Jungs sind überwiegend Draufgänger, die erst hineinspringen und dann aus den blauen Flecken lernen. Mädchen hingegen beobachten zunächst, besprechen sich dann gerne, um letztendlich auszuprobieren.
In der Auswahl der Spielgeräte sind diese Unterschiede jedoch überschaubar: Ist eine ausreichend große Spielfläche vorhanden, macht eine Mädchenecke immer Sinn, welche eine Kombination von Balanciersystemen, Turn- und Reckstangen sowie Sitzgelegenheiten enthalten sollte.
Insgesamt lassen sich die Ansprüche von Mädchen und Jungen auf Spielflächen jedoch miteinander in Einklang bringen. Hersteller wie KOMPAN, die Spiel- und Aktivitätssysteme vor ihrer erstmaligen Präsentation über Jahre entwickeln und testen, lassen Bedürfnisse beider Geschlechter in die Geräteserien einfließen.
Frage: Welche besonderen Ansprüche stellen Spielplätze auf Schulhöfen?
Lersch: Mittlerweile finden wir auf Schulhöfen zweierlei Ansprüche vor, denen Spielflächen gerecht werden sollten.
Da sind zum einen die kurzen Pausen, innerhalb derer Wachstumsschübe, Müdigkeit und aufgestaute Kräfte aus Beinen und Oberkörper „herausgetrieben“ werden müssen. Diese erfordern in erster Linie hochbelastbare statische und dynamische Kletter- und Aktivitätssysteme. Leider gilt immer noch sehr häufig: Balancierbalken, Balancierstrecken mit Seiltechnik, Tischtennisplatten und Nestschaukeln oder auch sehr oft gar nichts prägen unsere Schulhöfe.
Zum anderen sind die Freizeiten im Rahmen der offenen Ganztagsschulen zu berücksichtigen, die zusätzlich Sport- und Entspannungsbereiche erfordern.
Erst seit verstärkt Fördervereine private Gelder in Spielgeräte investieren, werden zunehmend traditionelle Sichtweisen durch zeitgemäße Erfahrungswerte ersetzt. Es bleibt viel zu tun. Spielflächenplanung ist und bleibt eine Synthese aus Bedürfnis- und Unterhaltskostenorientierung.
Vielen Dank für das spannende Interview!
(Quelle: Spielplatztreff vom 9. September 2009 – Interview Bettina Schilling)
Gesprächs-Reihe wird fortgesetzt!