NAGEL-Redaktion – Generationen-Spielräume – Integrative Spielräume

Seit einigen Jahren kursiert auch das Thema „Seniorenspielplätze“ durch die Diskussion. Bislang hat der ABA Fachverband diese nur peripher aufgegriffen. Unseren Beobaschtungen zufolge konnte sich diese Idee in der Praxis im öffentlichen Raum nur unzureichend durchsetzen. 

Parallel zur Landtagswahl am 9. Mai 2010 in Nordrhein-Westfalen gab es in der Stadt Lüdenscheid einen Bürgerentscheid zum Thema „Mehrgenerationenspielplatz“, laut Presse (DerWesten.de: „Aufstand der Einwohner zeigt sich am geplatzten Spielplatz“) vom 10. Mai 2010 ein „Herzenanliegen“ der Fraktionsvorsitzenden Grünen im Rat der Stadt, Tanja Tschöke. Die Presse berichtet: „Was die Grüne Tschöke besonders trifft: Ein Bürgerentscheid hat den Traum des Ampel-Bündnisses im kommunalen Parlament zerschossen.“ Im Bürgerentscheid wurde gefragt: „Sind Sie gegen die Errichtung eines Mehrgenerationen-Spielplatzes auf derm Jahnplatz?“ Über 66 Prozent der Wähler(innen) waren dieser Meinung. Seit Ende 2009 gab es eine Iniative gegen einen entsprechenden Ratsbeschluss im November des Jahres. Geplant war in diesem Zusammenhang etwa ein Bolzplatz für Kinder und Jugendliche sowie Fitness-Geräte für Senioren.

Die Stadt Nürnberg, mit der der ABA Fachverband seit langem konstruktiv zusammenarbeitet, war – Generationenplätze betreffend – einmal mehr eine der „Vorreiterinnen“ in dieser Hinsicht. Einem Bericht von Rudolf Zeevaert, Sachgebietsleiter Grün, im städtischen Servicebetrieb Öffentlicher Raum, bestätigte auf der Fachmesse „public 10“ (Stadtplanung und öffentliche Raumgestaltung) die Skepsis, die bislang im ABA Fachverband vorhanden war.Wie nicht anders zu erwarten, hat die Stadt Nürnberg ihre Vorhaben erprobt und aus Fehlern die entsprechenden Konsequenzen gezogen. Auch dort wurde die Erfahrung gemacht, das ältere Menschen kein Vergnügen dabei empfinden, sich auf einem öffentlichen „Präsentierteller“ zu eigen und sich möglicherweise lächerlich zu machen. Nicht erstaunlich ist die Tatsache, dass ein solcher öffentklich zugänglicher Platz am „Seniorenzentrum Martha-Maria“ funktioniert.

Zu den Konsequenzen der Stadt gehörte, sich vom Gedanken des „Seniorenspielplatzes“ zu verabschieden und stattdessen die Idee der Generationenparks zu entwickeln. Hierbei wird darauf geachtet, dass sich Spielflächen für junge und ältere Menschen nicht überflüssigerweise vermischen. Der Auffassung der Stadt Nürnberg zufolge, haben Bewegungslässe und entsprechende Geräte für Senioren auf öffentlichen Flächen einen erheblichen vorlkswirtschaftlichen Nutzen. Zur Seite des Servicebetriebes Öffentlicher Raum Nürnberg gelangen Sie über nachstehendes Foto.

 © Stadt Nürnberg
Generationenpark Nürnberg

Die Stadt Nürnberg ist auch in weiterer Hinsicht häufig bei den Pionieren innovativer Konzepte zu finden. So gibt es beispielsweise „Leitlinien für die Integration von Kindern mit Einschränkungen auf Spielplätzen in Nürnberg“, die unter dem Titel „miteinander spielen“ 2006 veröffentlicht wurden.


Broschüre herunterladen

Die Skepsis im ABA Fachverband (dort vor allem beim Leitungsteam der Spielplatzpaten) gegenüber Seniorenspielplätzen wurde ebenfalls bestätigt durch die Studie „Genderdifferenzierte Untersuchung zur Freiflächennutzung älterer Menschen“. Diese entstand 2008 an der Fachhochschule Wiesbaden im Fachgebiet Landschaftsarchitektur, Federführung: Prof. Dr. Grit Hottenträger. Aufmerksam wurden wir über das Mitglied im Leitungsteam der Spielplatzpaten Elfriede Majer, beim Jugendamt der Stadt Mülheim an Ruhr verantwortlich für Spielplätze und Spielplatzpaten.

Interessierte können sich die Studie hier laden.

 

Weitere Hinweise

Die Hamburger Firma „Zukunft finden“ betreibt ein Internetportal, das ältere Menschen dabei untersützen will, Perspektiven für ein altergerechtes Leben entwickeln zu können. Dort gibt es ebenfalls informative Seiten zum Thema „Seniorenspielplätze/Mehrgenerationenspielplätze“, die wir nachfolgend verlinkt haben.

 

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