Peter Weskamp/Jürgen Zinnecker (Hrsg.)
Bildung und Beteiligung
„Bildung und Beteiligung – Die Qualität des Sozialen und die Zukunft der jüngsten Generation“ heißt ein umfassendes Buch, das Dr. Peter Weskamp und Prof. Dr. Jürgen Zinnecker über die Soziale Akademie Siegen-Wittgenstein herausgegeben haben. Es fußt auf Beiträgen des 2. Regionalen Jugendhilfetages 2002, der an der Universität Siegen stattfand. Erfasst werden neben veränderter Kindheit und Jugend in zahlreichen Beiträgen Bildung und Kindertageseinrichtungen, Schule und Sozialraum, Beteiligung und Qualität im Jugendamt, Jung und Alt sowie Existenzgründungen in der Sozialen Arbeit.
Veröffentlicht werden die Plenarvorträge von Klaus Hurrelmann (Universität Bielefeld) zum Thema „Der veränderte Stellenwert von Kindheit und Jugend im Lebenslauf“ und Bernt-Michael Breuksch (Ministerium für Schule, Jugend und Kinder NRW) zur Bildungsvereinbarung des Landes NRW mit den Kindertageseinrichtungen.
Zum Themenkomplex „Bildung und Kindertageseinrichtungen“ können nachgelesen werden der „Vorschlag zu einem offenen Bildungplan für frühkindliche Bildung in NRW“ von Gerd E. Schäfer (Universität Köln) sowie „Bildung versus Leistung – Zwei konkurrierende Prinzipien in der (Grund-)Schule“ von Isabell Diehm (Universität Frankfurt am Main).
In der Sparte „Schule und Sozialraum“ beschäftigt sich Argyro Panagiotopulou (Universität Siegen) mit der „Einführung von SchulanfängerInnen in die Schriftkultur“. Sie stellt dabei die Ergebnisse aus einer ethnographischen Feldstudie vor. Christian Klöckner (Universität Bochum) beschreibt anhand von Ergebnissen aus dem LBS-Kinderbarometer das „Wohnumfeld und die Partizipationswünsche von Kindern“. Sabine Maschke und Ludwig Stecher (beide Universität Siegen) stellen „Soziale Räume – Wohnen und Infrastruktur“ vor. Ferner beschreiben sie, dass junge Leute Engagement zwar bejahen, Politik aber ablehnen. Richard Schröder (seinerzeit noch Leiter der ProKids-Instituts in Herten) beschreibt „Kommunale Partizipation von Kindern“.
Im Kapitel „Beteiligung und Qualität im Jugendamt“ stellt Michael Schumacher (Universität Siegen) die Ergebnisse eines Modellversuchs aus Sicht der wissenschaftlichen Begleitung vor, die Qualitätsentwicklung zum Ziel hat. Entwickelt wurden daraus die Wirksamkeitsdialoge. Reinhard Liebig (Forschungsverbund Deutsches Jugendinstitut mit der Universität Dortmund) präsentiert ein weiteres neues Instrument: Die Strukturdatenerhebung zur Offenen Kinder- und Jugendarbeit in NRW. 1 Martin Lengemann (Landesjugendamt Westfalen-Lippe) beschreibt eindrucksvoll das Modellprojekt „Qualität durch Beteiligung an der Hilfeplanung“. Martin Wüst (Evangelische Jugendhilfe Friedenshort) dokumentiert in „Familie aktiv“ eine neue Form der Familienhilfe. Sabine Wagenblass (Institut für soziale Arbeit, Münster) und Manfred Heiler (Sozialdienst Siegen-Wittgenstein) schließlich runden das Kapitel ab durch Dokumente aus dem Bereich „sozialer Frühwarnsysteme“.
Unter dem Aspekt „Jung und Alt“ schaut Insa Fooken (Universität Siegen) auf das „dritte Lebensalter“ und fragt nach Bereitschaften zum freiwilligen Engagement. Hierzu wurde in der Stadt Siegen eine Befragung durchgeführt. Christel Ruback (Universität Siegen) geht dem Thema nach, ob Senioren Opfer von Gewalt sein können. Aus dem Blickwinkel einer Supervisorin beschäftigt sich Andrea Dittmann-Dornauf mit „Generationsunterschieden bei den Professionellen der Sozialen Arbeit und deren Auswirkungen auf die Praxis“.
In einem abschließenden Kapitel stellt Susanne Schmidt (föbe GmbH) die Möglichkeiten und Chancen sozialer Dienstleistungsbetriebe vor. Klaus Mertens (Unternehmensberatung Mach- und Tagewerk) befasst sich abschließend erneut explizit mit „Existenzgründungen in und aus der sozialen Arbeit“.
ISBN 3-00-012174-9, Soziale Akademie Siegen-Wittgenstein, Siegen 2003, 266 Seiten
1 Der Bericht kann inzwischen angefordert werden über das Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes NRW (www.bildungsportal.nrw.de). Düsseldorf 2003.