NAGEL-Redaktion – Familienbildung

Familienarbeit, Familienunterstützung, Familienbildung – das Thema Familie hat sich innerhalb der Offenen Arbeit zunehmend zu einem Arbeitsschwerpunkt entwickelt. Der ABA Fachverband ist bemüht, perspektivisch vor allem auch ein brauchbares Konzept der Familienbildung zu entwickeln. Es geht hierbei keineswegs um gewohnte Kurse à la Volkshochschule, sondern vielmehr darum, das „Klima“ in den Einrichtungen so zu gestalten, dass Bildung quasi en passant geschieht, dass Eltern sich nicht bevormundet fühlen, sondern Lust auf mehr Lebenstüchtigkeit verspüren.

Wir sind bemüht, hier nach und nach brauchbare Hinweise für die Praxis der Offenen Arbeit unterzubringen.

Der ABA Fachverband empfiehlt

Starke Eltern – Starke Kinder ®  Elternkurse des Deutschen Kinderschutzbundes

Der Elternkurs „Starke Eltern – Starke Kinder“ wurde 1995 aufgrund zahlreicher Erfahrungen in Finnland im Ortsverband Aachen von Paula Honkanen-Schobert (jetzige Bundesgeschäftsführerin des Deutschen Kinderschutzubundes) entwickelt. Zehn Jahre später erschien das erste Kurshandbuch. Die Elternkurse basieren überwiegend auf kommunikationstheoretischen und familiensystemischen Konzeptionen. Zur Vermittlung der Kursinhalte werden gruppendynamische, gesprächs- und familientherapeutische Methoden verwendet. Die Elternkurse gehen grundsätzlich von der Erziehungskompetenz von Müttern und Vätern aus. Anhand des Modells der anleitenden Erziehung werden Eltern in ihrem Erziehungsprozess begleitet. Auf rezepthaftes Erziehungstraining wird beusst verzichtet.Es gilt:

■ Eltern nehmen ihre Erziehungsverantwortung wahr.
■ Eltern achten auf die Rechte ihrer Kinder.
■ Eltern und Kinder lernen voneinander.

Elternkurse helfen, entwicklungsfördernde Faktoren wie Zuwendung und Anerkennung im Alltag zu stabilisieren und missachtende Verhaltensweisen abzubauen. Elternkurse können die Kommunikation innerhalb einer Familie entscheidend verbessern.

Die Kursdauer ist auf acht bis zwölf Termine mit insgesamt mindestens 16 Stunden ausgelegt. Jede Zusammenkunft enthält einen thematischen Schwerpunkt, der durch ein einprägsames Motto illustirert wird. Die Kursleitung führt theoretisch in das Thema ein und begleitet den Inhalt mit einem Übungsangebot. Das können Rollenspiele, Arbeitsgruppen oder Gesprächsrunden sein. Zur Übertragung in den Familienalltag erhalten die Kursteilnehmer eine Wochenaufgabe, mit der das Gelernte im Alltag zu Hause umgesetzt werden.

Die Themen

■ Erziehungsvorstellungen und Familienwerte
■ Psychische Grundbedürfnisse von Kindern
■ Selbsterkenntnis und Ausdrucksfähigkeit
■ Selbsterkenntnis und Feedback
■ Rolle und Aufgabe von Erziehenden
■ Verhalten in Prpoblemsituationen
■ Gefühlsäußerungen
■ Erziehungsmacht
■ Fähigkeiten, Probleme zu lösen

Die Eltern erfahren, wie unterschiedliche Werte und Vorstellungen von Erziehung auch ohne Gewalt umgesetzt werden können. Eltern werden ermutigt, sich bei Bedarf Unerstüttzung in Beratungsstellen zu holen, denn die Elternkurse sind kein theapeutisches Angebot. Die Freiwilligkeit der Teilnahme ist gewährleistet.

Unterstützung bieten zunehmend auch Einrichtungen der Offenen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die den Aspekte Familie in ihr Konzept integriert haben.

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Forschungsprojekt Offene Kinder- und Jugendarbeit und Familie

Familien beraten, fördern, bilden – Familienorientierung in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit – Wege zu einer intensiveren Elternarbeit

Das Forschungsprojekt hat zum Ziel, familienorientierte Arbeit als Aufgabe der Offenen Kinder- und Jugendarbeit durch die Praxis vor Ort und die pädagogischen Angebote der Fachkräfte zu evaluieren, d.h. Übergänge der Kooperation und des sinnvollen miteinander Lernens von Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern zu suchen und unter wissenschaftlicher Begleitung zu bearbeiten. Die Bedeutung und die Praxis vor Ort wird analysiert, konzeptionelle Wege unter Berücksichtigung möglicher Widerstände ermittelt und der Bedarf an notwendigen Ressourcen festgelegt. Der Bildungsbegriff für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern werden einzeln wissenschaftlich dargestellt und die Wege eines Zusammenspiels für die außerschulische Jugendbildung erforscht. Hierbei geht es nicht nur um Einsichten in strukturelle Unterschiede zwischen der Bildung von Erwachsenen und der Bildung von Kindern und Jugendlichen, sondern auch um die Fähigkeit, den Unterschied der pädagogischen Ansätze zu klären und zukunftsfähige Modelle der Kooperation dieser Bildungswege darzustellen – im Sinne des politischen Ansatzes „Familie als Zentrum“ zu fördern und wenn möglich, eine generationsübergreifend vernetzte Bildungsarbeit durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit aufzuzeigen. Der Bildungsort der Offenen Kinder- und Jugendarbeit wird möglicherweise erweitert und bereits bestehende Ansätze können gestärkt und /oder ausgebaut werden.

Forschungsschwerpunkte

  • Beispiele aus der Praxis auffinden und evaluieren anhand von Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, die in ihrer pädagogischen Konzeption bisher Elternarbeit verankert haben oder in der Kommune als Familienzentren auftreten wollen.
  • Generationsübergreifender Konzept- und Aufgabenvergleich mit anderen familienbezogenen Beratungs- und Bildungssystemen (Kulturzentren, Bürgerzentren, Familienzentren u.a.) und die Suche nach  Übereinstimmungen zur OKJA
  • Praxisbegleitung und -beratung von Einrichtungen als Teil eines Familienzentrums in einer Kommune
  • Konzeptentwicklung und Standards einer familienorientierten Arbeit als pädagogisches Arbeitsfeld in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit
  • Erstellung einer Fachveröffentlichung (Arbeitshilfe, Dokumentation, evtl. Homepage als Ideenbörse)

Arbeitsformen 

  • Arbeitsgruppen, mit MitarbeiterInnen der OTs und Fachreferent/innen
  • Wissenschaftliche Begleitung und Auswertung durch die LAG KATH OKJA NRW
  • Wissenschaftliche Begleitung des Forschungsprojektes durch Prof. Dr. Sauer-Schiffer, Erwachsenenbildung und außerschulische Jugendbildung, Universität Münster
  • Gesamtdokumentation des Forschungsprojektes
  • Fachtage
  • Projekte
  • Weiterbildungen
  • Vorbereitung, Durchführung und Auswertung eines Fachtages mit
  • Arbeitshilfe als Präsentation der Ergebnisse

Unterlagen

                           

                           

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ABA-Mitglieder begreifen sich als Solidargemeinschaft. Sie setzen sich in besonderer Weise für die Belange der Offenen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ein.

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